ADFC Gießen regt Fahrradstraßen an

GIESSEN – Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Gießen (ADFC) hat Vorschläge formuliert, zwei Gießener Straßen als Fahrradstraßen auszuweisen und hat in einer Pressemitteilung die möglichen Vorteile dieser Idee skizziert.

Fahrradstraße in Fulda
Von Bedeutung für Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer: Unter bestimmten Umständen können Fahrradstraßen, wie hier in Fulda, auch andernorts ausgewiesen werden. Foto: ADFC Gießen / Jan Fleischhauer

Wenn im April die Landesgartenschau in Gießen ihre Pforten öffnet, sollen Bootshausstraße und Uferweg sich als Fahrradstraßen präsentieren – so der Wunsch des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Gießen (ADFC).

Neue Lahnbrücke

Vorstandsmitglied Dr. Jan Fleischhauer erhofft sich dadurch Vorteile für Fußgänger und Radfahrer, die schon in der Vergangenheit diese beiden Straßen stark genutzt haben. Durch die Eröffnung des Christoph-Rübsamen-Stegs, einer neuen Lahnüberquerung für Fußgänger und Radfahrer, in einigen Wochen werde die Zahl der Fußgänger und Radfahrer entlang der Lahn weiter zunehmen.

Für Fußgänger ergäbe sich ein attraktiver Spazierweg an den Ufern der Lahn und Radfahrer aus der Weststadt könnten dann über die Bootshausstraße direkt in die Innenstadt fahren. Fuß- und Radverkehr seien dann die vorherrschende Verkehrsart auf den beiden Straßen, was Bedingung für die Ausweisung von Fahrradstraßen ist.

Größere Aufenthaltsqualität

Autofahrer sollten die beiden Straßen weiterhin als Anlieger befahren dürfen. Sie müssten dann in den Fahrradstraßen gemäß der Straßenverkehrsordnung ein Tempolimit von maximal 30 km/h einhalten und auf Fußgänger und Radfahrer besonders Rücksicht nehmen. Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger, Radfahrer und die Anlieger steige somit deutlich. Ein Vorteil für die Radfahrer sei auch, dass sie dann generell nebeneinander fahren dürften, so der Gießener ADFC Vorsitzende.

Bereits Fahrradstraßen in Hessen

Die Einrichtung einer Fahrradstraße könne darüber hinaus auch ein wichtiges symbolisches Zeichen setzen, denn in „wohl keiner anderen Stadt in Mittelhessen wird so viel Fahrrad gefahren wie in Gießen“. „Der Magistrat sollte sich daher zum hiesigen Radverkehr bekennen und als erste mittelhessische Kommune eine Fahrradstraße ausweisen“, so Dr. Jan Fleischhauer, der jedoch nicht unerwähnt lässt, dass die Stadt Marburg entsprechende Pläne für eine dortige Fahrradstraße bald umsetzen wird.

Die Möglichkeit, Fahrradstraßen inner- wie außerorts auszuweisen, gibt es bereits seit den 1990er Jahren in Fällen, wenn der Radverkehr vorherrschende Verkehrsart ist. Der ADFC verweist dabei auf nordhessische Städte wie Kassel, Neukirchen (Knüll), Schwalmstadt oder Homberg/Efze, die schon vor Jahren Fahrradstraßen auf wichtigen Radrouten eingerichtet haben. Auch die Frankfurter Goethestraße und mehrere Uferstraßen in Fulda sind als Fahrradstraßen beschildert.

Zeichen für Besucher

Während die Gießener Bootshausstraße eine Verbindung in Richtung Bahnhof und zur Innenstadt ist, soll die Ausweisung des Uferwegs vor allem den Touristen dienen. Pro Saison befahren rund 240.000 Radfahrer den Lahntalradweg. Für Besucher auf Fahrrädern sei eine Fahrradstraße ein deutliches Zeichen, dass sie in Gießen willkommen sind. „Das nützt dann auch der Gastronomie und den Geschäften, wenn diese Touristen sich bei uns wohlfühlen und für einige Zeit auf ihrer wunderschönen Radtour entlang der Lahn in der Einkaufs- und Museumsstadt Gießen verweilen“, so Fleischhauer. (pm)

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Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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