Hoch motiviert für „Rund um das Stadttheater“

GIESSEN – Am Sonntag (14.09.14) lädt die Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck zu einer neuen Auflage von „Rund um das Stadttheater“. Wir blicken auf die einzelnen Rennklassen und die Ziele der heimischen Starter.

„Rund um das Stadttheater“
In der Gießener Innenstadt: Am Sonntag (14.09.14) geht es wieder rund bei „Rund um das Stadttheater“. Archivfoto: Stapel

Das Programm des Renntages vom ersten Start um 9.30 Uhr bis zum letzten Zieleinlauf gegen 17.40 Uhr ist lang aber ausgesprochen vielfältig und wurde im Vergleich zum Vorjahr in Details angepasst, was vor allem die Reihenfolge der unterschiedlichen Rennen betrifft.

Über 250 Voranmeldungen sind in den zurückliegenden Tagen bei der RSG Gießen und Wieseck eingegangen – darunter auch diesmal wieder zahlreiche heimische Fahrer und Vereine, die der schnellen 800-Meter-Runde von der Johannesstraße, über die Neuen Bäue, Südanlage und die Goethestraße entgegenfiebern. Neben guter Vorbereitung und vielfacher Rennroutine dürfte bei den Fahrern vor heimischem Publikum auch eine Portion Nervosität mit in das Heimrennen gehen. Mit dem ersten Startschuss in der Johannesstraße zwischen Stadttheater und der Sparkassen Geschäftsstelle dürfte die Aufregung aber schnell wieder der Erfahrung weichen – haben sich die heimischen Starter doch deutliche Ziele für ihr Rennen gesetzt.

Exkurs für Zimmer, Jubiläum für Wiegand

Um 9.30 Uhr starteten zunächst die jüngsten Starter der Schüler U11 und U13 über 15 beziehungsweise 25 Runden. Um 10.10 Uhr zeigen dann die U15-Fahrer und die Jugend U17 gemeinsam ihr Können. Eigens für die heimischen Zuschauer wagt U17-Fahrer Niclas Zimmer von der RSG Gießen und Wieseck den Wechsel auf das Rennrad, das er als Mountainbiker häufig im Training nutzt. Die Strecke rund um das Stadttheater läge ihm nicht so sehr und auch mit der Taktik des Straßenradsports sei er nicht so vertraut sagt Zimmer und hat sich daher zum Ziel gesetzt nach 50 Runden unter den ersten Zehn zu landen.

U15-Fahrer Florian Wiegand von der Radfahrervereinigung Gießen-Kleinlinden feiert mit dem diesjährigen Stadttheater-Rennen ein kleines Jubiläum: Im Vorjahr war er im Fette-Reifen-Rennen der Nachwuchsfahrer ohne Rennlizenz am Start und fasste nach seiner ersten Rennerfahrung und als Zuschauer des Eliterennens den Entschluss, selbst Lizenzrennfahrer zu werden. Das ist nun ein Jahr und viele Rennkilometer her. Mit 35 Runden ist die Renndistanz für ihn deutlich länger als im Vorjahr.

Fette-Reifen- und Jedermann-Rennen

Fünf Runden sind auch diesmal für das so genannten „Fette-Reifen-Rennen“ für Kinder von acht bis zehn Jahren auf Mountainbikes und klassischen Fahrrädern angesetzt, das um 11.20 Uhr gestartet wird und zu dem man sich am Renntag noch anmelden kann. Um 11.35 Uhr bietet dann das Jedermann-Rennen ebenfalls Fahrern ohne Rennlizenz die Möglichkeit, in 25 Runden selbst einmal Rennerfahrung auf dem schnellen Innenstadt-Oval zu sammeln.

Bundesligafahrer am Start

Um 12.05 Uhr sind dann die Seniorenklassen II und III über 60 Runden unterwegs. Mit ihnen starten auch die Bundesligafahrer Victor Brück und Tim Becker, deren Einladung nach Gießen eine große Anzahl von Juniorenfahrern, darunter Elf aus der aktuellen Radbundesliga, folgen wollen. Bergfahrer Brück hat sich für das vollkommen flache und für ihn mit 50 Kilometern etwas zu kurze Rennen eine besondere Taktik überlegt, die wenn alles nach Plan läuft erst im Rennen selbst zu sehen sein soll und mit der er einen Angriff auf das Podium der Junioren starten möchte. Die Sprint und damit seinen Teamkollegen Tim Becker sieht Brück jedoch eher im Vorteil. Becker hat sich in zurückliegenden Rennen des Öfteren als guter, wenn auch nicht als ausgewiesener Sprinter gezeigt, der auch gut über Berge kommt.

Gut aufgestellte Seniorenfahrer

„Rund um das Stadttheater“
So sähe auch diesmal ein optimaler Tag für Fahrer und Zuschauer aus: Ein Heimsieg bei „Rund um das Stadttheater“. Archivfoto: Herteux

Seine Schwäche am Berg spielt für Vereinskollege Axel Goers auch beim Stadttheater-Rennen eine entscheidende Rolle: „Da ich auf dieser Strecke nicht von den Jüngeren am Berg abgehängt werden kann, stellt sich mir die Frage, ob ich im Eliterennen oder bei den Senioren starte. Da ich am Nachmittag aber noch als Helfer eingeteilt bin werde ich bei den Senioren starten. Langsamer wird es erfahrungsgemäß aber auch in dieser Klasse nicht.“, erwartet Goers, der auch auf die taktische Unterstützung des Radcross-Spezialisten Thomas Hockauf sowie auf seine tempoharten Vereinskollegen Thomas Hanika und Christian Schmidt bauen kann. Gemeinsam möchten sie den eingefleischten Kriteriumfahrern etwas entgegensetzen, denn mit Ausnahme des Fette-Reifen-Rennens sowie der Schülerrennen U11 und U13 werden alle Rennen als so genanntes Kriterium ausgetragen, das heißt der Tagessieger wird mit mehreren Sprintwertungen ermittelt. Zusätzliche Prämienrunden von Partner der heimischen Wirtschaft werden zwischendurch für noch mehr spannende Sprints auf der langen Johannesstraße sorgen für die das Radrennen „Rund um das Stadttheater“ bekannt ist.

Heimrennen für Frauen-Bundesligateam

Sich auf ihren 50 Runden als starke Mannschaft zu präsentierten haben sich auch Lena Köckerling und Lina van Zwieten zum Ziel gesetzt, die für das Frauen-Bundesligateam RSG Placeworkers von der RSG Gießen und Wieseck fahren. Platz fünf aus dem Vorjahr möchte van Zwieten verbessern, die mit Teamkollegin Köckerling und Sonja Rau auch an die Präsentation der Sponsoren ihres Teams vor heimischem Publikum denkt. Die gute Sprinterin, RSG-Juniorenfahrerin Pauline Turschner, unterstützt das Team im Frauenrennen. Anja Schneidenbach von der RVG Rockenberg dürfte sich bei „Rund um das Stadttheater“ ebenso heimisch fühlen.

Zum Abschluss Duelle der Elitefahrer

Jeweils 80 Runden lang und mit zahlreichen Prämienspurts gespickt sind der „Preis der Stadt Gießen“ für C-Klasse Elitefahrer ab 14.35 Uhr und der finale „Große Preis der Sparkasse Gießen“ für die höchste Liga der A- und B-Elitefahrer ab 16.10 Uhr. Um sich zwischen über 60 Fahrern der C-Klasse zu zeigen dürfte Manuel Müller von der RV Gießen-Kleinlinden einige Ideen haben. Mit drei Topten-Platzierungen hat er sich in dieser Saison bereits sehr vielseitig gezeigt – mit einem erneuten Ergebnis unter den ersten Zehn wäre der Aufstieg zum B-Klasse-Fahrer in greifbarer Nähe mit dem Müller dann an der Seite seiner Vereinskollegen Alister Clay und Moritz Schütz fahren könnte. Während Clay bereits an die Details eines optimalen Sprints denkt, stehen hinter dem Start von Schütz noch Fragezeichen. Mit gesundheitlichen Hemmnissen gab es für ihn in dieser Saison nur Training und noch keine Wettbewerbe. Die hohe Anziehungskraft des Gießener Traditions-Radrennens könnte aber auch ihn zu einem Start vor heimischem Publikum bewegen, wenn auch unter anderen Vorzeichen als bei früheren Auflagen. (sd)

Das Programm in der Übersicht

09:30 Uhr – U11, 15 Runden U13, 25 Runden
10:10 Uhr – U15, 35 Runden, U17, 50 Runden
11:20 Uhr – Fette-Reifen-Rennen, 5 Runden
11:35 Uhr – Jedermann/Hobby, 25 Runden
12:05 Uhr – Senioren 2,3/U19 60 Runden
13:25 Uhr – Frauen 50 Runden
14:35 Uhr – „Preis der Stadt Gießen“, C-Klasse, 80 Runden
16:10 Uhr – „Großer Preis der Sparkasse Gießen“, KT/A-/B-Klasse, 80 Runden 

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Profilfoto Stephan Dietel Radsportnachrichten
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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