Zehn zum Zehnten (3): Zehn Tipps zum Radputz

GIESSEN – Das Frühjahr kommt und damit auch der Frühsjahr-Fahrradputz. In unserem Format „Zehn zum Zehnten“ liefern wir immer zum Zehnten des Monats zehn Fakten rund um das Thema Radfahren. Heute: Zehn Schritte zum sauberen Fahrrad.

Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen sind der Startschuss, sich wieder aufs Rad zu schwingen. Doch davor steht die für viele leidige Radinspektion. Doch das muss nicht sein: Damit der Radputz Spaß macht und leicht von der Hand geht, geben wir in Zusammenarbeit mit dem pressedienst-fahrrad eine Pflegeanleitung für den Frühjahrs-Check in zehn Stufen.

1.: Rechtzeitig beginnen

Start der Tour ist am Sonntagmittag; dann reicht es ja, wenn das Bike um kurz vor zwölf aus dem Keller geholt wird. Schlechte Idee! Besser: Rechtzeitig mit dem Rad-Check beginnen, damit für unvorhergesehene Reparaturen Zeit gefunden werden kann. Auch sollten die Radläden geöffnet sein, um im Notfall Ersatzteile oder Kettenöl und Putzmittel kaufen zu können. Wenn größere Reparaturen in der Werkstatt anstehen, vereinbart man am besten frühzeitig einen Termin beim Radhändler. Im Frühjahr haben viele andere die gleiche Idee, weshalb die Werkstätten teils hohe Wartezeiten haben.

2.: Handschuhe und Schürze anziehen

Die Reinigung von Fahrrädern ist oft eine dreckige Angelegenheit. Damit Finger und Hände sauber bleiben, lohnt sich das Tragen von Einweg- oder Haushaltshandschuhen. Schutz für die Bekleidung vor Schmutz, Öl und Fett bietet beispielsweise die „Apron Werkstatt-Schürze“ (34,95 Euro) von Muc-Off.

3.: Fahrrad putzen

Gröberen Dreck entfernt man am besten mit Handfeger oder Bürste (zum Beispiel die spezielle „Super Soft Waschbürste“ von Muc-Off für 12,95 Euro), an schwer zugänglichen Stellen können auch eine alte Zahnbürste oder ein Borstenpinsel Hilfe bieten. Anschließend mit lauwarmem Wasser und einem strapazierfähigen Lappen das Fahrrad reinigen. Ein spezieller Fahrradreiniger, wie der biologisch abbaubare „Green Fizz“ von Pedro’s (10,90 Euro/500 Milliliter), hilft, hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Hochdruckreiniger sind beim Radputz übrigens tabu: Sie können Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager pressen und diese dadurch beschädigen.

4.: Kette reinigen und schmieren

Zur Reinigung der Kette lässt man sie am einfachsten durch einen trockenen Lappen laufen. Für gröbere Verschmutzungen nutzt man eine spezielle Kettenbürste, die durch die Form ihrer Nylonborsten das Säubern von Kette, Kassetten und Kettenblättern vereinfacht (z. B. „Bürste Claw“ von Muc-Off für 8,49 Euro). Vom Schmutz befreit, wird die Kette anschließend geschmiert. Dabei helfen bestimmte, auf die Ansprüche der Kette abgestimmte Mittel wie das „Top-Kett“ von Brunox (7,99 Euro/100 Milliliter). Überschüssiges Schmiermittel sollte danach entfernt werden, da es als Schmutzfänger wirkt.

Foto: Holger Heinemann
Nicht ganz so extrem verschmutzte Ketten braucht man nicht abzubürsten: Stattdessen kann man sie mit einem öligen Lappen abreiben und dann leicht nachschmieren. Foto: Holger Heinemann

5.: Reifen prüfen

Ein platter Reifen hat schon so manche Tour ruiniert. Um dem zuvorzukommen, ist eine regelmäßige Kontrolle der Reifen wichtig – natürlich auch beim Frühjahrs-Check. Prüfen Sie ringsum, ob der Reifen an den Flanken brüchig geworden ist und ob er durch Gegenstände wie Glasscherben, Nägel etc. Beschädigungen abbekommen hat. Bei dieser Gelegenheit können auch Felgen und Speichen auf Beschädigungen hin überprüft werden. Wer beim Reifen auf Nummer sicher gehen möchte, der kann zu einem pannensicheren „Marathon Plus“ von Schwalbe (39,90 Euro/Stück) greifen.

6.: Richtig aufpumpen

Mit dem richtigen Reifendruck rollt es sich leichter – und mit mehr Pannenschutz. Deshalb nicht auf die gängige „Daumenmethode“ vertrauen, sondern den Reifendruck ordentlich prüfen. Dabei helfen entweder ein präziser Reifendruckmesser wie der „Airmax Pro“ (16,90 Euro) von Schwalbe oder eine Luftpumpe mit Manometer (zum Beispiel die Standluftpumpe „Steel Floor Drive Tall“ von Lezyne für 59,95 Euro). Der zulässige minimale und maximale Reifendruck sind an der Reifenflanke angegeben.

7.: Bremsen kontrollieren

Verschlissene Bremsbeläge verlangen einen rechtzeitigen Austausch. Bei mechanischen Felgenbremsen zeigen Kerben in den Bremsklötzen, ob noch Reserven vorhanden sind. Falls nicht: Die Bremsklötze wechseln. Ein weiterer Indikator für einen anstehenden Austausch sind u. a. kratzende Geräusche beim Bremsen. Scheibenbremsen sind immer verbreiteter und funktionieren wetterunabhängig besser. Wer sich hier technisch unsicher fühlt, sollte lieber den Fachmann einen geübten Blick darauf werfen lassen. Generell ist bei allen hydraulischen Bremssystemen der Gang zum Fachhändler ratsam.

8. Licht checken und einstellen

Die Lichtanlage ist bei Jahresfahrern im Dauereinsatz, da sie morgens und abends immer mit Licht unterwegs sind. Doch auch im Sommer lohnt es sich, für bessere Sichtbarkeit mit Tagfahrlicht unterwegs zu sein. Falls einem mal kein Licht aufgeht, sollte man die Leitungen und Kontakte prüfen. Das durchgebrannte „Birnchen“ ist heute Schnee von gestern. Moderne LED-Leuchten (zum Beispiel „IQ-X“ von Busch & Müller mit 100 Lux für 139,90 Euro) halten zuverlässig ein Fahrradleben lang.

9.: Schraubverbindungen prüfen

Zum Ende des Checks sollten nochmals die Schrauben an allen wichtigen Bauteilen wie Vorbau, Lenker, Kurbel und Kettenblättern auf ihren richtigen Sitz hin überprüft werden. Mit einem Multitool (zum Beispiel „WKL8“ von Voxom für 24,95 Euro) können die lockeren Schraubverbindungen wieder festgezogen werden. Aber Vorsicht! Erfahrene Schrauber wissen: Nach fest kommt ab. Deshalb immer die Drehmomentangaben der Hersteller beachten!

10.: Polieren

Abschließend lässt man den Drahtesel wieder in neuem Glanz erstrahlen, zum Beispiel mit der „Bike Lust Politur“ von Pedro’s (19,90 Euro/500 Milliliter). Die Schutzpolitur pflegt die Oberflächen, schützt vor UV-Strahlen und sorgt für einen langanhaltenden Glanz. So wirkt selbst der alte Drahtesel wie neu. (pm | Fotos: pd-f.de / Holger Heinemann (www.pd-f.de))

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Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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