Nationale Premiere bei „Rund um das Stadttheater“

GIESSEN – Wenn am 27. Juli das Radrennen „Rund um das Stadttheater“ wieder seine Runden in der Gießener Innenstadt dreht, wird es eine Premiere in der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ geben: Das Rennen wird in einem Modus mit Vorläufen und Finalen gesplittet stattfinden.

Am Vortag hätte eigentlich das Rennen „Rad, Wein & Gesang“ in Offenbach beim RSC Offenbach-Bürgel 1926 stattfinden sollen, mit dem die RSG Gießen und Wieseck seit dem Jahr 2023 als Doppel-Rennwochenende kooperiert und damit der Rad-Bundesliga zwei Rennen in räumlicher Nähe bietet.

Doch das Rennen in Offenbach kann in diesem Jahr nicht stattfinden. So machte sich Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport beim Dachverband German Cycling, Gedanken, wie man das Rennen in Gießen noch reizvoller gestalten kann. Denn die Teams und Fahrerinnen der Rad-Bundesliga reisen aus vielen Teilen Deutschlands an.

Günter Schabel

Es braucht nicht nur die Idee für diesen Rennmodus, sondern auch einen Ausrichter, der die Umsetzung möglich machen kann.“

Günter Schabel, German Cycling Vizepräsident Leistungssport

Modus für mehr Action und Begeisterung

Auf dem 800 Meter langen Rundkurs von „Rund um das Stadttheater“ kann es für zurückliegende Fahrerinnen schnell zu Überrundungen kommen. In den Vorjahren führte das mitunter zur Herausnahme aus dem Rennen, was bei langer Anreise besonders schmerzte. Mit dem neuen Rennmodus, der bei „Rund um das Stadttheater“ in diesem Jahr seine Premiere feiert, könnte es zudem besonders viel Rennaction auf dem Rundkurs und damit noch mehr Begeisterung am Streckenrand geben.

Zwei Vorläufe und zwei Finale

Für die Juniorinnen und Frauen der Rennklassen U19, Frauen Elite und Frauen Masters in der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ gibt es am 27. Juli zwischen 12:40 Uhr und 13:40 Uhr die Vorläufe über 15 Runden (= 12 km). Zwischen 15:05 Uhr und 15:50 Uhr folgt dann ein kleines B-Finale über 30 Runden (=24 km) und ein großes A-Finale über 40 Runden (=32 km).

Geordnete Startaufstellung anhand Gesamtwertung

Die Fahrerinnen werden zum Vorlauf und zum Finale jeweils einzeln aufgerufen, damit es kein Gedränge um die besten Plätze gibt. Zu den Vorläufen erfolgt die Startaufstellung abwechselnd nach dem Zwischenstand in der Rad-Bundesliga nach dem Wettbewerb in Karbach von Ende Mai. Man habe Karbach als Grundlage für die Startaufstellung gewählt, damit noch keine Zeitfahr-Ergebnisse in die Gesamtwertung eingeflossen sind, erklärt Günter Schabel. Denn während die Frauen mit der Zeitfahr-DM Ende Juni in Ramstein bereits Punkte für die Rad-Bundesliga im Kampf gegen die Uhr geholt haben, haben die Juniorinnen ihre Zeitfahr-DM Ende August in Genthin noch vor sich.

Die Rad-Bundesliga-Führende und die Drittplatzierte beispielsweise stehen am Start des einen Vorlaufs; die Zweit- und Vierplatzierte am Start des anderen Vorlaufs. Je nachdem was die Breite der Johannesstraße möglich macht, dürften sechs bis sieben Fahrerinnen in die erste Startreihe passen, schätzt Schabel. Rund 40 Fahrerinnen dürften damit in jedem der beiden Vorläufe auf der Strecke sein. Ihnen in die Augen und auf die schnellen Beine schauen zu können dürfte bereits für eine spannungsvolle Atmosphäre vor dieser nationalen Premiere sorgen.

Sonderbestimmungen für Temporennen

Das dann folgende Rennen ist in den extra formulierten Sonderbestimmungen im Reglement der Rad-Bundesliga als Temporennen, wie im Bahnradsport, betitelt. Denn in den angesetzten 15 Runden der Vorläufe wird es zwölf Wertungen geben, bei denen jeweils die erste Fahrerin am Zielstrich einen Punkt erhält. „Die Punkte werden in das Finale mitgenommen.“, hebt Günter Schabel ein wichtiges Detail hervor. Das dürfte die Bedeutung der Vorläufe zusätzlich steigern.

Erste Hälfte fährt im großen A-Finale

Die erste Hälfte der Platzierten der beiden Vorläufe fährt das A-Finale, das mit 40 Runden (=32 km) auch als großes Finale bezeichnet wird. Die übrigen Fahrerinnen aus der zweiten Hälfte der Vorlauf-Ergebnisse geht in das kleine B-Finale über 30 Runden (=24 km). In die Tageseinzelwertung der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ kommen dann die platzierten Fahrerinnen des großen Finales vor den Fahrerinnen des kleinen Finales. Im großen Finale wird es zudem drei Wertungsrunden für die Sprintwertung der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ geben. Mit der Tagesmannschaftwertung, in Addition der Platzziffern der drei besten Fahrerinnen einer Mannschaft, wird dann die Siegerehrung vor der Sparkassen-Zentrale bei diesem besonderen Rad-Bundesliga-Renntag in Gießen komplettiert. German Cycling Vizepräsident Leistungssport Günter Schabel freut sich, dass die Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck diesen Rennmodus in den Renntag einplanen konnte, denn das bedeute auch eine Stunde mehr Radrennen im Programm. Wie sich der neue Modus bewährt, wird mit Spannung erwartet.


GIESSENER TRADITIONS-RADRENNEN

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Stephan Dietel
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.