Für Schnäppchenjäger ein Paradies

ESSEN – Über 80.000 Menschen haben vom 16. bis 19. Februar die Messe „Fahrrad Essen“ besucht – vier von ihnen haben sich für die Nutzer von Radsportnachrichten.com in das Getümmel begeben und einen Messetag aus ihrer Sicht zusammengefasst.

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Rennrad und Mountainbike sind ihr Metier, sie sind Neuem gegenüber aufgeschlossen und sehen sich selbst als Breitensportler mit Hang zum Rennsport. Szenekenner Wolfgang Rinn hat mit Frau und Freunden die Messe „Fahrrad Essen“ besucht und die Eindrücke des Quartetts für die Nutzer von Radsportnachrichten.com zusammengefasst. (wr | Foto: Wolfgang Rinn)

Von Wolfgang Rinn

Voll, voller, am vollsten, so darf man sich den Zugangsbereich der Fahrradmesse in Essen vorstellen, welche gekoppelt an die Messe „Reise + Camping“ ist. Wir standen recht pünktlich im Kassenbereich am Eingang Ost, dessen Schlange unendlich erschien und sich gefühlt nicht bewegte.

Erstes Lob an den Veranstalter: wir sind weder im ADFC Mitglied, noch im RadClub Deutschland, dennoch gestattete man uns nach freundlichem Erfragen den gemäßigtem Eintrittspreis von 7 Euro. Sofort durchlaufen wir die Touristikhallen um in den Hallenbereich der Fahrrad Essen zu gelangen. Vor uns liegen drei Hallen, 17.000 m² und 240 Aussteller.

Als ambitionierte Rennradler stellen wir jedoch fest: echte Breitensportler mit Hang zum Rennsport sind hier eher fehl am Platze. Das Konzept der Mitmachmesse ist mehr als gelungen. Hier kann man wirklich die neuesten Radtrenntrends auf Herz und Nieren prüfen – wobei man sich auch hier öfters fragt, ob sich dreirädrige Liegeräder mit e-Antrieb oder ElliptiGO Steh-Räder wirklich durchsetzen werden. Das sei mal dahin gestellt. Spaß macht es auf jeden Fall die Vehikel auf großzügig gesperrten Rundstrecken mit Parcours-Einlagen zu testen.

eBike, eBike und noch mal eBike

Die Mobilität mit eBiks ist und bleibt das federführende Messethema. Vom eAntrieb-Nachrüstsatz für Kinderräder, Tourenrräder, Fitnessbike und MTB – man sieht kaum noch ein Rad welches nicht das Bosch-Logo am Tretlager ziert. Der Markt scheint unendlich zu sein. Entsprechend der Thematik stellt lag das gefühlte Besucher-Durchschnittsalter der Fahrradmesse bei weit über 50+.

Wer jedoch ein Schnäppchen schlagen möchte, ist hier gold richtig gewesen. Auf dieser Endverbrauchermesse hat man die Möglichkeit sofort zuzuschlagen – die Austeller locken mit wirklich attraktiven Angeboten und Rabatten von bis zu 60%. Fahrradbekleidung namhafter Hersteller, Radequipment und Accessoires soweit das Auge reicht. Wer hier schnell ist bekommt für ganz kleines Geld enorm viel in die Tasche. Wenn ein original Rennkompressor am Stand des Herstellers SKS für 25 Euro rausgehauen wird, oder eine GORE Winterjacke mit Windstopper-Funktion und abnehmbaren Ärmeln um weniger als 50% des Ladenpreises seinen Besitzer wechselt, kann man sich annähernd vorstellen welches Gedränge auf den Standflächen herrschte.

Viele Infostände wie zum Beispiel der Polizei NRW oder auch die große Live-Bühne des RadClub Deutschland bieten interessante Themenvorführungen im Stundentakt. Der Blick in die Hallen der Reise und Camping-Messe hat sich ebenfalls gelohnt. Unter dem Motto „bike and travel“, findet man auch hier interessante Stände sowie das neueste HighTech-Camping-Equipment. Unser letzter Blick führte uns in die Halle der Tourismusvertreter. Von Schweden bis Kroatien, Europa mit (fast) allen Ländern vertreten. Wer in Erwägung zieht einen Radurluab dort zu verbringen wird an den Veranstalterständen mit reichlich und sehr gutem Planungsmaterial ausgestattet.

Unser Fazit: Rennräder fehl am Platze. Für Schnäppchenjäger ein Paradies. Wer Infos zum Radurlaub in Ländern sucht, die mal nicht Mallorca oder Kanaren heißen, bekommt konzentriert viele Informationen geliefert. Ob man die Messe wirklich jährlich besuchen muss hängt bestimmt vom weiteren Angebot ab.

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Profilfoto Stephan Dietel Radsportnachrichten
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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