Premieren-Stimmung bei „Rund um das Stadttheater“

GIESSEN – Am Sonntag (27.07.) lockt das Radrennen „Rund um das Stadttheater“ wieder in die Gießener Innenstadt. Acht Stunden Rennprogramm stehen auf der Strecke an. An deren Rand ist mit Musik, Speisen und Getränken dem Treffen der Radrennsport-Szene aus nah und fern ein unterhaltsames Angebot gegeben. Die heimischen Aktiven wollen in den Rennen ihren Teil dazu beitragen.

Beim Heimrennen Präsenz zeigen, Freunde, Vereins- oder Teamkollegen unterstützen, die eigenen Chancen versuchen in ein gutes Ergebnis umzusetzen. Die Gründe, sich in die Startliste des Gießener Traditionsradrennens „Rund um das Stadttheater“ einzutragen sind so vielfältig, wie die Namen in der Meldeliste – 222 sind es in diesem Jahr.

Sie freuen sich auf ein 77 Jahre altes, aber stets modern gestaltetes Innenstadt-Radrennen in imposanter Kulisse. Neben dem namensgebenden Stadttheater, der Johanneskirche und der langen Start- und Zielgeraden zählen bei gutem Wetter auch zahlreiche Zuschauende dazu, die der 800 Meter langen Runde eine besondere Atmosphäre verleihen. Und die lockt immer wieder Teilnehmende aus nah und fern an und auch diesmal wieder zahlreiche Nachwuchsfahrer.

Acht Stunden und 425 Runden Rennprogramm geboten

Um 9 Uhr beginnt der Renntag mit dem „Kinopolis Junior Race“ für die Schüler U15 und Jugend U17, gefolgt vom „Kinopolis Kids Race“ für die Schüler U11 und U13. Beide Rennen sind für männliche und weibliche Aktive mit Rennlizenz vorgesehen und werden auf Endspurt-Sieg gefahren. Ein Nachwuchs-Rennen oder ein Laufrad-Rennen für die Jüngsten ohne Lizenz passte, zum Bedauern der ausrichtenden Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck, diesmal nicht mehr ins Programm. Das bietet später am Tag eine nationale Premiere. Bei 425 Runden, die zwischen 9 Uhr und 18:20 Uhr gefahren werden, konnten nur 15 Minuten Pause vorgesehen werden. Für Zuschauende ist also zu jeder Zeit etwas auf der Strecke, von der Johannesstraße über die Neuen Bäue, Südanlage und Goethestraße, geboten. Bei Start und Ziel ist mit Musik von einem DJ und einem modernen Angebot an Speisen und Getränke eine hohe Anziehungskraft gegeben.

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Radrennen in Gießener Innenstadt

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Heimische Masters-Fahrer mit Plänen

Was der Renntag für sie hergibt, fahren die Mastersklassen 2, 3 und 4 im Rennen der „Bohnen & Soehne Espresso Masters“ in 45 Runden (= 36 km) zwischen 10:20 Uhr und 11:05 Uhr aus. Sie werden nach Altersklassen getrennt gewertet – können taktisch ab gemeinsam agieren. Und sie ermitteln ihre Platzierungen, wie alle folgenden Rennen, durch regelmäßige Punktesprints, die neben Prämienrunden für ein sehr schnelles Rennen sorgen. Dafür sieht sich der Kleinlindener Alexander Koop gut gerüstet. Am Vortag fährt er bereits ein Rennen bei Offenburg in Süddeutschland, was Teil seiner Strategie ist. Denn zwei Rennen pro Wochenende sind für ihn die Regel und am zweiten Tag sei er sogar noch besser in Form. Früh punkten, bevor die jüngeren Fahrer ihm die Punkte wegschnappen könnten oder es in eine Ausreißergruppe zu schaffen, ist die Doppelstrategie des Masters-3-Fahrers von der RV Gießen-Kleinlinden. Für Mitstreiter Christian Schmidt von der RSG Gießen und Wieseck gilt es zunächst, einfach beim Heimrennen dabei zu sein. Wie er seine Teilnahme dann ausgestalten kann, werde auch die Tagesform entscheiden, sagt Schmidt. Mit seinem früheren Teamkollegen Hanno Rieping bei den Masters 2 sieht Schmidt einen Favoriten für den Gesamtsieg dieses Rennens und will schauen, was er dazu beitragen oder für sich rausholen kann. Für Vereinskollege Thomas Hockauf bei den Masters 4 ist die Taktik klar: „Ich stelle mich in die erste Reihe und versuche, so lange es geht an den Jüngeren dranzubleiben“. Mit den Jüngeren dürften vor allem die Masters 2 gemeint sein, denn zwischen ihnen und der ältesten Klasse liegen rund 20 Jahre Altersunterschied.

Radrennen für Experten aus nah und fern

Durch Startnummer 1 wird schon in der Meldeliste Daniel Müller von der RSG Gießen und Wieseck hervorgehoben, der sicherlich auch unterwegs mit der einen oder anderen Initiative versuchen dürfte, sich im Ergebnis sichtbar zu platzieren. Sein früherer Vereinskollege Christian Werner fährt seit wenigen Wochen für den RV Hochheim. Mit Daniel Schulz-Thomé von der RSG Buchenau sowie den Masters-3-Fahrern Sascha Haussmann (RSV Nassovia Limburg) aus Limburg, Dirk Rademacher (CT Rhein-Main Rödermark) aus Hüttenberg und Bernd Pfeiffer (Sportler ruft Sportler) aus Bad Endbach sind weitere Mittelhessen am Start, die es mit erfahrener Konkurrenz aus dem Bundesgebiet zu tun bekommen. „Rund um das Stadttheater“ lockt durch seine große Bekanntheit jedes Jahr die Spezialistinnen und Spezialisten für diese Art von Radrennen an, das neben Sprintstrecke vor allem eine gute Rennübersicht und Taktik verlangt. 31 Fahrer waren für dieses gemeinsame Rennen der drei Altersklassen im Vorfeld angemeldet. Die gleiche Zahl an Namen findet sich im Rennen der Männer Amateure, das als „Großer Preis der Stadt Gießen“ 80 Runden (= 64 km) lang ist. Lokalmatador Moritz Schütz erinnert sich noch gut an das Vorjahr: „Ich weiß noch, wer im Vorjahr gewonnen hat. Der war halb so alt wie ich“, sagt Schütz mit einem Lächeln. Er möchte nicht schlechter als im Vorjahr abschneiden – also mindestens als Dritter das Podium erreichen. In Jonas Brokmann, Nico Gremm, Hanno Louis Keller und Thilo Anschütz vom neu gegründeten mittelhessischen Team Delta IQ Racing hat Schütz weitere schnelle Beine im Feld der Teilnehmenden und vielleicht auch an seiner Seite. Und auch Niclas Zimmer, der seine aktive Mountainbike-Rennlaufbahn eigentlich hinter sich hat, findet sich in der Startliste für das beliebte Heimrennen.

Besonderer Renntag in der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“

Fahrerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet kommen zur „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ der Frauen und Juniorinnen nach Gießen. Dann hat auch das heimische PZ Gießen Racing Team das lang ersehnte Heimrennen vor sich und Team-Managerin Marina Steinmüller einen aufregenden Tag: Sie ist den Tag über an der Nummernausgabe eingesetzt, wird dann zeitweise in die Rolle der Sportlichen Leiterin schlüpfen und vielleicht sogar selbst noch im Hobbyrennen der Frauen starten. Und natürlich wird intensiv mitgefiebert, wenn Janina Bender, Mara Becker, Hannah Frickenhelm, Linda Riesmeyer, Meike Kohlenberger, Amélie Hild, Anna Svozil und Diana Steffenhagen in den heimischen Farben fahren. Vom zweiten Gießener Team, PZ Gießen Evolution, war im Vorfeld Vanessa Nieminen gemeldet, die ebenfalls für die RSG Gießen und Wieseck fährt. Weitere mittelhessische Aktive könnten am Renntag noch nachmelden. Dieses Rennen findet, erstmals überhaupt, gesplittet in zwei Vorläufe und zwei Finalläufe statt.

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„Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“

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Welche der 73 Bundesliga-Fahrerinnen tatsächlich an den Start gehen, zeigt die offizielle Einschreibung zwischen 10 Uhr und 10:45 Uhr auf dem Platz zwischen Stadttheater und Sparkasse neben Start und Ziel. Dort werden auch die Podiumsplätze der Gießener Stadtmeisterschaft geehrt, die zwischen 13:50 Uhr und 14:20 Uhr für die Frauen und zwischen 14:20 Uhr und 15:05 Uhr für die Männer, jeweils ohne Rennlizenz, ausgefahren werden. Nachmeldungen zu diesen Rennen sind vor Ort möglich. Anschließend geht es in die beiden Finalläufe der Rad-Bundesliga. Zwischen 15:05 Uhr und 15:50 Uhr wird das kleine B-Finale gefahren und zwischen 15:50 Uhr und 16:50 Uhr steht das große A-Finale an. Die neue Rennmodus wird in Gießen zum ersten Mal überhaupt in der Rad-Bundesliga gefahren und bringt eine Stunde mehr Radrennen in das Programm.

Wem gilt der letzte Applaus?

Als „Großer Preis der Sparkasse Gießen“ stehen für die Männer Elite-Amateure ab 16:50 Uhr wegen des vollen Rennprogramms diesmal nur 80 statt 100 Runden an. Mit Startnummer 1 dürfte Sebastian Quispe Störr von der RSG Gießen und Wieseck am Start die Blicke auf sich ziehen und dabei ebenso wie die Zuschauenden gespannt sein, wie er das Trikot von Delta IQ Racing beim Heimrennen in Szene setzen kann. Gegen 18:20 Uhr soll die Antwort darauf mit der letzten Zieldurchfahrt feststehen.