BERLIN – Die EU-Verkehrsminister trafen sich kürzlich in Luxemburg erstmals zu einem Austausch über die Bedeutung des Radverkehrs in Europa und unterzeichneten eine „Declaration for Cycling“.
Durch die „Declaration for Cycling“ soll der Ausbau des Radverkehrs europaweit vorangetrieben werden. „Gemeinsam mit seinen Dachverband ECF (European Cyclists‘ Federation) hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) lange für eine solche Übereinkunft gekämpft.“, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach Auffassung des ADFC ist die Luxemburger Erklärung zwar gut für Europa – für Deutschland seien die Ziele aber zu niedrig gesteckt.
ADFC sieht größeren Handlungsbedarf
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Gut, dass es diese Erklärung gibt, denn zum ersten Mal verständigen sich die EU-Verkehrsminister auf ein Minimum an Radverkehrsförderung. Für Deutschland reicht dieses Minimum aber nicht aus. Wir rangieren als Fahrradnation im europäischen Vergleich nur im oberen Mittelfeld. Mit einem Radanteil von gerade mal zehn Prozent am Gesamtverkehr liegen wir deutlich hinter den Radnationen Niederlande und Dänemark, aber auch hinter Ungarn und Luxemburg. Deutschland braucht kräftige Investitionen in Radschnellwege, durchgängige Radwegenetze und Millionen von hochwertigen Abstellanlagen. Wenn die Kommunen dafür keine systematische Unterstützung von EU und Bund erhalten, dann spielt die Fahrrad-Champions-League weiter ohne uns.“
Mehr Beachtung für Radverkehr
Der Aktionsplan der „Declaration for Cycling“ sieht vor, den Radverkehr auf höchster EU-Ebene zu berücksichtigen und in EU-Finanzierungsinstrumente einzubinden. Dazu gehöre die Entwicklung einer „EU Strategy for Cycling“, die Einsetzung von Koordinatoren für Radverkehrsfragen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Die unterzeichnenden Ministerien bekennen sich zum Radverkehr als die effektivste, gesündeste und umweltfreundlichste Verkehrsform nach dem Fußverkehr – und räumen ihm eine entscheidende Bedeutung bei der Bewältigung der Stau-Probleme in den wachsenden europäischen Großstädten ein. (pm | Foto: Warnand (eu2015lu.eu))
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.