SALZBÖDEN/KROFDORF – Am Samstag (20.09.) findet das traditionelle Radsport-Bergzeitfahren der Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck an der Schmelz statt. Mit angepasster Zeitmessanlage sollen die Ergebnisse schneller ermittelt werden, um Unklarheiten wie im Vorjahr zu vermeiden. Der fünf Kilometer lange Anstieg hat in diesem Jahr über 100 Voranmeldungen erzielt.
Es ist die dritte Austragung einer neuen Zeitrechnung, denn seit die Straße im Waldgebiet zwischen Lollar-Salzböden und Krofdorf-Gleiberg im Jahr 2023 grundlegend erneuert wurde, wird beim Bergzeitfahren noch etwas weiter gefahren, bis das Ziel erreicht ist und die Zeitmessung stoppt.
ZWEI BEITRÄGE – MIT ACHT JAHREN ABSTAND
30.08.2023 – Nach acht Jahren Pause: Erste Bestmarken an „neuer“ Schmelz markiert
– dazwischen war die Schmelz ein Flickenteppich aus ausgebesserten Schlaglöchern –
23.05.2015 – Letztes Bergzeitfahren vor langer Pause: Christopher Platt lernt Streckenrekord fühlen
Europameister-Bestzeit im Folgejahr unterboten
Mit dem neuen Asphalt dürften frühere Rekorde damit wohl auf ewig zementiert sein. Doch es gab auch schon Überraschungen: Beim ersten Bergzeitfahren auf der frisch freigegebenen „neuen“ Schmelz hatte Max Bock im Jahr 2023 für die knapp fünf Kilometer lange Strecke mit 9:18 Minuten die Tagesbestzeit gefahren. Bock, aus Nierstein in Rheinland-Pfalz, war damals Juniorenfahrer, Europameister im Bergzeitfahren und Deutscher Bergmeister. Max Bock, der inzwischen für das Groupama-FDJ Continental fährt, ist weiterhin einer der schnellsten deutschen Lizenzfahrer auf bergigen Strecken: Am vorherigen Wochenende gewann er das Finale der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ beim Sauerländer Bergpreis in Wenholthausen und wurde dabei Deutscher Bergmeister der U23-Fahrer. Sein Streckenrekord an der neu asphaltierten Schmelz wurde im Jahr 2024 aber unterboten – zumindest offiziell, denn einige der vorderen Elite-Fahrer hatten für sich selbst etwas längere Fahrzeiten gestoppt. Ein im Ergebnis übersehener Fahrer in der Jedermann-Klasse machte die Verwunderung damals komplett und sorgte für nachträgliche Veränderung des Jedermann-Podiums. Und es dauerte zwei Tage, bis eine offizielle Ergebnisliste mit den Tagesbestzeiten von den Renn-Kommissären verabschiedet war.
Das Bergzeitfahren ist Finale für den Hessen Berg Cup 2025. Ende Juni hatte die Rennserie an der Amöneburg begonnen. Im August wurde sie bei Kirchheim fortgesetzt, wo auch um die Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren gefahren wurde. Eine Woche vor dem Finale an der Schmelz, wurde in Großropperhausen im Schwalm-Eder-Keis gefahren.
Alle Ergebnisse vom Hessen Berg Cup 2025, dessen Gesamtwertung und mehr findet ihr hier.
Im Abstand von einer Minute gegen den Berg
Im Vorjahr war damit Florent Cerutti vom RRC Endspurt Mannheim mit 8:47,5 Minuten Elite-Sieger, Tagesschnellster und neuer Rekordhalter auf der längeren, neu asphaltierten Strecke. In diesem Jahr setzt die ausrichtende Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck auf Transpondertechnik und Lichtschranken für die Zeitmessung. 105 Voranmeldungen zeigen das Interesse an dem Bergzeitfahren, das zugleich Finale des vierteiligen Hessen Berg-Cup 2025 ist. Nachmeldungen für Aktive ohne Rennlizenz sind vor Ort möglich. Ab 13 Uhr wird im Abstand von einer Minute auf der Kreisstraße 394 am Abzweig zum Restaurant Schmelz-Mühle gestartet. Das Ziel befindet sich nach rund fünf Kilometern und 170 Höhenmetern hinter dem letzten Anstieg nach dem Waldhaus. Die Siegerehrung findet dann am Fuß des Anstiegs im Biergarten des Restaurants Schmelz-Mühle statt.
Die Startliste mit Startzeiten für das Bergzeitfahren Schmelz 2025 findet ihr hier.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.




