Sicheren Radrouten zur Schule den Weg optimiert

GIESSEN – Der Landkreis Gießen und die Stadt Gießen engagieren sich für sichere Schulwege und entwickeln ein umfassendes Schulradroutennetz. Fünf erfahrene Beiräte prüfen die geplanten Routen und passen sie mit ihrer Ortskenntnis an. Man erhofft sich vielfache positive Effekte.

Fünf Beiräte besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Schule und Verkehr aus dem Landkreis Gießen und der Stadt Gießen haben sich dieser Tage getroffen, um mit ihrem lokalen Wissen den vorgelegten Entwurf für ein Schulradroutennetz zu prüfen und weiterzuentwickeln.

Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass das Netz die sichersten Abschnitte der bestehenden Radinfrastruktur berücksichtigt. Begleitet wurden die Beiräte von Christopher Lipp, Schuldezernent des Landkreises Gießen, sowie Francesco Arman, Schuldezernenten der Stadt Gießen, und Alexander Wright, Verkehrsdezernenten der Stadt Gießen. Das Projekt stellt für die Region einen bedeutenden Schritt zur Förderung einer sicheren und nachhaltigen Schulmobilität dar.

Viele Kinder und Jugendliche werden täglich mit dem Auto zur Schule gefahren, obwohl sie laufen, mit dem Fahrrad oder dem Bus fahren könnten, heißt es aus der Arbeitsgruppe. Schülerinnen und Schülern mangele es in der Folge häufig an Selbstständigkeit. Im Verkehr und im Schulumfeld entstünden außerdem oft problematische Situationen durch den Hol- und Bringverkehr.

Erarbeitung des Netzes erfordert enge Zusammenarbeit

Landkreis Gießen und Stadt Gießen haben beschlossen, die schulische Mobilität umfassend zu fördern, um den Schülerinnen und Schülern eine gesunde und umweltschonende Fortbewegung zu ermöglichen. So wird für das gesamte Stadt- und Kreisgebiet ein Schulradroutennetz entwickelt, das basierend auf der bestehenden Radinfrastruktur möglichst sichere und effiziente Wege zu den Schulen aufzeigt.

Um das entwickelte Schulradroutennetz für alle 33 weiterführenden Schulen und sieben Pilot-Grundschulen in höchster Qualität zu sichern, wurden die Schulen, die Kommunen im Einzugsgebiet, Mobilitätsverbände und -initiativen sowie die zuständigen Mitarbeitenden der Stadt- und Kreisverwaltung eingeladen, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden in den vergangenen beiden Wochen sogenannte Schulradroutenbeiräte einberufen, um den Entwurf des beauftragten Verkehrsplanungsbüros Planersocietät aus Dortmund zu prüfen und weiterzuentwickeln.

Die Planung eines professionellen Radroutennetzes erfordert vor allem tiefgehende Ortskenntnis. Denn die Schülerinnen und Schüler sowie die Expertinnen und Experten vor Ort kennen die Wege zu den Schulen am besten und werden diejenigen sein, die das fertige Schulradroutennetz nutzen.

Verfahren mehrfach erfolgreich umgesetzt

Ziel der Beiräte war es, die Routenvorschläge abzustimmen, die später im Internet veröffentlicht werden. Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen, wobei auf Stellen hingewiesen wird, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern. Diese erarbeiteten Aufmerksamkeitspunkte sollten vor der Nutzung des Schulwegs mit dem Rad von Eltern oder Lehrkräften mit den Schülerinnen und Schülern besonders besprochen und die Strecke gemeinsam eingeübt werden. Das Verfahren zur Erstellung von Schulradroutennetzen wurde in Hessen bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt.

Das Schulradroutennetz wird in enger Zusammenarbeit mit der ivm sowie der Planersocietät, einem deutschlandweit aktiven Planungsbüro, geplant und entwickelt. Die Schaffung von Schulradroutennetzen ist ein wesentlicher Bestandteil des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement, das 2018 vom Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) ins Leben gerufen wurde, um die eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Fachzentrum, das bei der ivm angesiedelt ist, unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich des schulischen Mobilitätsmanagements.