GIESSEN – Das Uniklinikum Gießen und Marburg hat seine vierte Radtour für Organspende gestartet: Zwar erstmal im übertragenen Sinn und noch ohne Fahrrad, aber mit einigen Neuigkeiten bei einem Termin, der zum Auftakt dem Dank und der Vorstellung der jüngsten Radtour-Planungen galt.
Grafik: Jan Heilenz | Foto: Stephan Dietel | Bericht/Kamera/Schnitt: Stephan Dietel.
Zum vierten Mal in Folge veranstaltet das Uniklinikum Gießen und Marburg in diesem Jahr am Tag der Organspende eine Radtour für Organspende. Zum Auftakt gab es einen Pressetermin, mit dem man denen dankte, die die Radtour möglich machen und unterstützen: Organisationen und Sponsoren

Der erste Samstag im Juni ist seit dem Jahr 1983 als bundesweiter Aktionstag dem Thema Organspende gewidmet. In diesem Jahr ist er am 7. Juni.
Neuer Ort nach Rückkehr aus Grünberg
Am 7. Juni geht es um 10 Uhr an der blauen Kugel am Uniklinikum Gießen und Marburg (Rudolf-Buchheim-Straße 8, 35392 Gießen) auf die Radtour für Organspende. Nach Lich (2022), Butzbach (2023) und Wetzlar (2024) ist in diesem Jahr die Stadt Grünberg das Ziel. Gegen 12 Uhr wird man dort auf dem Marktplatz erwartet, um rund eine Stunde zu pausieren und vor allem rund um die Organspende zu informieren. Danach wird zurück nach Gießen gefahren, wo die knapp 300 Radfahrenden nach rund 58 Kilometern an einem neuen Abschlussort ankommen: Nach drei Jahren auf dem Kirchenplatz wird die Radtour für Organspende jetzt auf dem Berliner Platz in Gießen empfangen und ihren großen Abschluss haben.
Ausblick mit Kommentar
Radtour für Organspende am 7. Juni
GIESSEN – Es ist eine besondere Radtour, die seit dem Jahr 2022 an einer blauen Kugel in Gießen startet. Sie findet an einem bestimmten Tag statt und hat deshalb ein sehr persönliches Thema. Sie möchte zur Meinungsbildung beitragen – und hofft anschließend auch auf Entscheidungen. Am 7. Juni geht es […]
Geschenkte Lebensjahre dank Organspende
Ein jedes Mal sehr eindrucksvoller am Abschlussort der Radtour ist, wenn sich eine Gruppe Menschen versammelt und Tafeln mit „geschenkten Lebensjahren“ in die Höhe hält. Die Zahl auf dem Schild zeigt, wie lange die Person schon mit einem Spendeorgan lebt. Die Radtour für Organspende wolle auch zeigen, wie aktiv Menschen mit Spendeorgan sein können, schilderte Sabine Moos, die Transplantationsbeauftragte am Uniklinikum Gießen und Marburg, bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Radtour. Organisationen, Unterstützende und Mitarbeitende des Klinikums berichteten aus Ihrer Arbeit und dem Engagement zu Gunsten der Organspende, denn: Die Zahl der Organspende-Bereitschaften sei stark rückläufig und in rund der Hälfte der Fälle scheitere eine Spende, weil der Wunsch der spendenden Person zu Lebzeiten nicht zweifelsfrei übermittelt oder dokumentiert worden sei.
Neu ist seit diesem Jahr auch der „Verein zur Förderung der Organspende Hessen e. V.“, der kürzlich gegründet wurde und die Radtour damit zum ersten Mal begleitet.

Netzwerk an Unterstützenden entstanden
Frank Steibli, Pressesprecher des Uniklinikum Gießen und Marburg, sagte, Mittelhessen sei sehr großzügig und die Radtour immer sehr willkommen. Ein großes Netzwerk an Unterstützenden ist in den vier Jahren der Radtour entstanden. Das dürfte auch den Weg zum neuen Radtrikot erleichtert haben, in dem am 7. Juni durch Mittelhessen gefahren wird. Sein Design stammt aus Mittelhessen, hat hiesige Sponsoren und ist angelehnt an die Optik des Organspende-Ausweises, der beim Thema Organspende besonders im Mittelpunkt steht. Und auch bei der Radtour für Organspende hat der Spendeausweis eine zentrale Rolle: Auf ihm soll möglichst jeder Mensch die persönliche Entscheidung notieren, wenn er sich mit dem Thema befasst hat – zum Beispiel am Tag der Radtour und dem Tag der Organspende am 7. Juni.

Die Plätze zur Mitfahrt bei der vierten Radtour für Organspende waren rasch ausgebucht und es wurde sogar eine Warteliste eröffnet. Der Tross der Radfahrenden setzt sich zusammen aus Menschen, die eine Organspende erhalten haben, Angehörigen, Freunden und Mitarbeitende von Organisationen und des Klinikums. Die Radtour lässt sich aber auch ohne auf dem Fahrrad dabei zu sein sehr intensiv erleben. Der Tipp der Radsportnachrichten.com-Redaktion: Einfach unterwegs eine Stelle an der Strecke auswählen, den Radfahrenden zuwinken, um ihr Engagement zu honorieren und dann in den Pausenort nach Grünberg (12 Uhr am Marktplatz) oder zum Ziel nach Gießen (15 Uhr am Berliner Platz) kommen und sich bei Essen und Getränken informieren oder mit den Menschen ins Gespräch kommen.
Zeit- und Streckenplan
10 Uhr Start in Gießen („Blaue Kugel“, Rudolf-Buchheim-Straße 8, 35392 Gießen), über Watzenborn-Steinberg, Garbenteich, Steinbach, Burkhardsfelden, Harbach, Göbelnrod. Circa 12 Uhr Ankunft in Grünberg (Marktplatz, 35305 Grünberg) mit 60 Minuten Pause. Weiterfahrt über Beltershain, Bersrod, Beuern, Großen-Buseck, Alten-Buseck, Wieseck. Circa 15 Uhr Ankunft in Gießen (Berliner Platz, 35390 Gießen).
Gesamtdistanz circa 58 Kilometer.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.