KARBACH – Mit der 34. Main-Spessart-Rundfahrt sind in Karbach die Frauen in die „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ gestartet. Das Team Maxx Solar Lindig Woman Racing fährt jetzt mit mittelhessischen Wurzeln. Das Auftaktrennen brachte für die großen Favoritinnen ein gewonnenes Sondertrikot hervor. Und auch die Junioren fuhren in Karbach um neue Punkte für Rad-Bundesliga.
Die RSG Gießen BIEHLER sicherten sich im Vorjahr den Gesamtsieg der Mannschaftswertung in der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ und hatten mit Helena Bieber, Katharina Fox, Lydia Ventker und Adelheid Schütz gleich vier Fahrerinnen in den Topten der Rad-Bundesliga Gesamtwertung.
Zur neuen Saison fusionierte die Mannschaft mit dem Team Maxx Solar Lindig Women Racing und übernahm außer Adelheid Schütz, die jetzt für das Team Bike Aid Women fährt, alle Fahrerinnen. Die sportlichen Wurzeln des Teams führen damit zum Teil weiterhin nach Mittelhessen, wo ihre Anfänge als Bundesligateam der RSG Gießen und Wieseck liegen. Im Tagesergebnis des Auftaktrennens der Rad-Bundesliga konnten sich die Fahrerinnen, die in der Vorwoche dominant bei ihrem Heimrennen „Rund um das Stadttheater“ in Gießen gefahren waren, noch nicht ganz so deutlich in Szene setzen.
Heimsieg für Linda Riedmann
Linda Riedmann (Jumbo-Visma) hat das Auftaktrennen zur Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga in ihrem Heimatverein RV Concordia Karbach gewonnen. Riedmann setzte sich im Sprint einer neunköpfigen Ausreißergruppe vor Teamkollegin Romy Kasper durch. Dritte wurde Corinna Lechner (Massi Tactic). Linda Riedmann war im vergangenen Jahr die überragende deutsche Juniorin auf der Straße: Europameisterin, WM-Dritte, Deutsche Meisterin, Siegerin der Tour du Gévaudan Occitanie femmes und Dritte der Watersley Ladies Challenge in den Niederlanden.
Als das Frauenteam von Jumbo-Visma bei ihr anklopfte, zögerte die inzwischen 19-Jährige nicht, einen Profivertrag zu unterschreiben. Und sie hat in dieser Saison schon einige schwere Rennen in Belgien und Spanien unter die Räder genommen. Bei der Bundesliga-Veranstaltung ihres Heimatvereins RV Concordia Karbach aber wollte sie unbedingt dabei sein und nicht im Ausland starten, und sie brachte gleich Teamkollegin Romy Kasper mit.
Erfahrung und Teamkollegin hilft am letzten Anstieg
Die erfahrene Leipzigerin unterstützte die junge Teamkollegin perfekt und bereitete ihr den Sprint vor. „Am letzten Anstieg haben Romy und ich das Tempo verschärft, und wir konnten mit einigen anderen Fahrerinnen davonfahren. Im Finale hat Romy mich dann super unterstützt und mir den Sprint angefahren,“ freute sich Riedmann über den Sieg vor heimischer Kulisse. Insgesamt fünf Runden zu je 17,3 km hatten die Frauen und Juniorinnen, die mit zwei Minuten Vorgabe gestartet waren, zurückzulegen. In der zweiten Runde waren die Juniorinnen gestellt, aber erst in der letzten bliesen Riedmann und Kasper zur Attacke. Katharina Fox wurde knapp Vierte. Jusytna Czapla (Mangertseder-Bayern) fuhr als Fünfte ins Ziel und war damit beste Juniorin.
Katharina Fox im Sprinttrikot
Weil Karbach das erste Wertungsrennen der Bundesliga war, übernahm Riedmann auch die Führung in der Gesamtwertung und in der Sonderwertung U19. Beste Nachwuchsfahrerin ist Jusytna Czapla, die Bergwertung führt Jule Märkl (Roland-CGM-RSC Linden-RV Union Nürnberg) an, das Sprinttrikot trägt die Viertplatzierte Katharina Fox (Maxx Solar Lindig), und in der Mannschaftswertung sind die Wheel Divas Spitzenreiterinnen.
Viertes Liga-Rennen der Junioren
Die Junioren trugen in Karbach bereits ihr viertes Wertungsrennen aus. Dort siegte nach 121,1 km Fabian Wünstel (Wipotec-RLP) mit einigen Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Fabian Weidert und Tillman Sarnowski (WRSV-Holczer-Radsport-Team), der mit seinem Team die Führung in der Mannschaftswertung übernahm. In der Einzelwertung bleibt Nick Bangert (Wipotec-RLP) Spitzenreiter. Der Fuldaer Ferdinand Beirig (TGV Schotten) kam in Karbach für das Team des Hessischen Radfahrerverbandes auf Platz 13. Alexander Götz von der RSG Buchenau steuerte Platz 37 im Tagesergebnis bei.
Selektives Rennen
Das Rennen auf dem selektiven Kurs in Karbach war von Beginn an ein echtes Ausscheidungsfahren, in dem sich die beiden Mittelhessen behaupteten. Schon in der zweiten von sieben Runden zu je 17,3 Kilometer war das Hauptfeld der Junioren nur noch 60 Fahrer groß. Zum Ende blieben sogar nur 15 Fahrer übrig, die als Hauptfeld das Ziel erreichten. Dahinter wurde um die weiteren Platzierungen gekämpft.