GIESSEN – Das Traditionsrennen „Rund um das Stadttheater“ bot am vergangenen Sonntag (29.08.) zwei Deutsche Kriterium-Meisterschaften, einen Lauf der Frauen Rad-Bundesliga und sieben weitere Rennen. Insgesamt sechs Fotostrecken führen euch durch den Renntag.
Unser dreiköpfiges Fotografen-Team um Matthias Steinberger, Tobias Zappe und Gastfotograf Alexander Specht war von früh bis spät rund um das Gießener Stadttheater im Einsatz. Es entstanden unzählige Fotografien aus denen wir unser persönliches „Best-of“ erstellten. Insgesamt sechs Fotostrecken zeigen euch Impressionen aus allen zehn Rennen. Unser Augenmerk richtete sich dabei überwiegend auf mittelhessische Fahrer*innen und Vereine.
Eröffnung mit Kriterium-DM der Amateure
Den Renntag eröffnete die Klasse der Amateure (ehemals C-Lizenz) mit den Deutschen Kriterium-Meisterschaften, die zuletzt vor 30 Jahren ausgetragen wurden. Somit erfolgte der erste Höhepunkt des Tages bereits um 9:30 Uhr an der Startlinie der 800 Meter langen Rundstrecke um das Gießener Stadttheater. In vorherigen Qualifikationsrennen konnten sich bis zu 100 Fahrer einen Startplatz für die DM sichern. Insgesamt 33 von ihnen, darunter Moritz Schütz (#21) von der ausrichtenden RSG Gießen und Wieseck, ließen sich von den milden Temperaturen und nassen Bedingungen nicht abschrecken. Vor ihnen lag eine Distanz von 64 Kilometern über 80 Runden, die jeweils vier anspruchsvolle Rechtskurven (insgesamt 320) nach sich zogen. Dem Stundenmittel von 45 km/h unterlagen neun Fahrer, die durch leichte Stürze oder Überrundung ausgeschieden sind. Nach 1:24 Stunden durfte sich Daniel Klemme (Stevens Racing Team), trotz seines Sturzes in der letzten Runde, über den Titel des Deutschen Kriterium-Meisters der Amateure freuen. Den Titel des Vizemeisters holte sich Lasse Reuß (BL Belle Stahlbau) vor Robert Schreiber (Berthold Rad Team). Der Gießener Moritz Schütz behauptete sich mit Platz neun in der Top Zehn der stärksten deutschen Kriterium-Fahrer.
Fotostrecke: Deutsche Kriterium-Meisterschaft Amateure | Fotos: Matthias Steinberger, Tobias Zappe
Junioren U19 und Senioren 2-3
Nachdem der erste von zwei Deutschen Meistertiteln des Tages vergeben wurde, folgten die Rennen der Junioren U19 und Senioren 2-3 in getrennter Wertung, jedoch nicht als Deutsche Meisterschaft. Nach 40 Kilometern (50 Runden) und 54 Minuten gewann Jonathan Rottmann (RV Victoria Neheim) souverän das Rennen der Junioren. Zweiter wurde Manuel Schaaf (RSV Edelweiß Oberhausen) vor Laurin Gabelica (RSG Frankfurt). Das 14-köpfige Rennen der Senioren verlangte 32 Kilometer (40 Runden). Insgesamt 12 von ihnen erreichten das Ziel. Darunter Daniel Schulz-Thome (#122) von der RSG Buchenau. Er fuhr ein sicheres Rennen und belegte den neunten Platz. Die höchste Punktzahl erreichte Seniorenfahrer Hans Hutschenreuter (Melsunger TG) vor Alexander Obert (RRC Endspurt Mannheim) und Matthias Jetschina (RV Conc. Altenkunstadt).
Fotostrecke: Kriterium Junioren U19 / Senioren 2-3 | Fotos: Matthias Steinberger, Tobias Zappe
Schüler U11-13 und Jugend U15-17
Die Startgruppen der Schüler- und Jugendrennen fielen äußerst kompakt aus. Das Rundstreckenrennen der U11 (12 km/15 R.) und U13 (16 km/20 R.) wurde von insgesamt sieben Startern bestritten. In der Wertung der U11 teilte sich der einzige Fahrer Felix Müller das Podest mit der einzigen U13 Fahrerin Viola Scharpey, die beide für den RSG Frankfurt starteten. In der männlichen U13 Klasse starteten fünf Fahrer mit einem aus mittelhessischer Sicht erfreulichen Ausgang. Vor heimischen Publikum überquerte Jan Nissel von der RV Gießen-Kleinlinden den Zielstrich als Sieger des U13 Rennens. Im Kriterium der U17 (32 km/40 R.) musste sich sein älterer Bruder Tim Nissel (RV Gießen-Kleinlinden) gegenüber Jermaine Zemke (VC Darmstadt) geschlagen zeigen. Das Rennen der U15 (24 km/30 R.) dominierte Konrad Schöffberger (RSG Frankfurt). Den Sprung auf das Podest verpasste David Werner (#115) von der RV Gießen-Kleinlinden nur knapp auf dem vierten Platz.
Fotostrecke: Rundstrecke Schüler U11-13 / Kriterium Jugend U15-17 | Fotos: Matthias Steinberger, Tobias Zappe
Erstes Kriterium der Frauen Rad-Bundesliga
Das Kriterium der Elite Frauen (40 km/50 R.) wurde erstmalig als Wertungslauf der Frauen Rad-Bundesliga ausgetragen. An der Startlinie versammelten sich 29 Fahrerinnen, die größtenteils den Bundesliga-Teams der Wheel Divas CT, d.velop Ladies, Maxx-Solar-Lindig Juniorinnen und RSG Gießen-Biehler angehörten. Letztere wurden ihrer Favoritinnen-Rolle durchaus gerecht. Im Trikot der Bundesliga Gesamtführenden fuhr, wenn auch ungeplant, Helena Bieber (RSG Gießen-Biehler) dicht gefolgt von Kollegin Katharina Fox einen überlegenen Sieg ein. Das Podest komplettierte Einzelstarterin Finja Smekal (Drops Le Col) auf Platz drei. Das Stundenmittel betrug 44 km/h, das nahezu der Geschwindigkeit der Amateure DM entsprach.
Fotostrecke: Kriterium Rad-Bundesliga Elite Frauen | Fotos: Matthias Steinberger, Tobias Zappe, Alexander Specht
Hobbyrennen für Jedermann
Das Hobbyrennen (24 km/30 R.) wurde ebenfalls als Kriterium ausgetragen und richtete sich an alle Radsportler*innen ohne Lizenz. Zum Start des vorletzten Rennen des Tages versammelten sich 20 Teilnehmende. Darunter mit Max Bindemann (#1), Patrick Lachetta (#3) und Sebastian Haas (#2) drei Fahrer der RSG Gießen und Wieseck, sowie Helmut Stotz (#12) und Jan Pieter (#11) aus der ambitionierten RG Marburg. Zwischen 19 Männern drehte Liesa Jaworski (#16) als einzige Frau ihre Runden um das Stadttheater. Im Endergebnis ließ sie auf Platz 14 gelistet fünf Männer hinter sich. Während Marco Kaufmann (Team Rheinhessen) uneinholbar die meisten Punkte vor Georg Bienert (SKV Mörfelden) sammelte, entstand im Kampf um Platz drei ein mittelhessischen Duell zwischen Helmut Stotz (#12) und Max Bindemann (#1). Letzterer konnte es mit nur einem Punkt Vorsprung für sich und den ausrichtenden RSG Gießen und Wieseck entscheiden. Vereinskollege Patrick Lachetta musste frühzeitig aussteigen. Sebastian Haas (#2) belegte Platz zehn. Jan Pieter (#11) der RG Marburg belegte den 15. Platz. Das Stundenmittel der Hobbyfahrer betrug 44 km/h.
Fotostrecke: Kriterium Hobby | Fotos: Matthias Steinberger, Tobias Zappe, Alexander Specht
Großes Abschlussrennen mit zweitem Titel der DM
Im großen Finale des Tages kämpfte die Klasse der Elite Amateure (ehemals A-/B-Lizenz) um den zweiten Titel der Deutschen Kriterium-Meisterschaften. Unter den 44 Startern standen mit Niclas Zimmer (Team Erdinger Alkoholfrei) und Florian Obersteiner (54×11) gleich zwei Fahrer der RSG Gießen und Wieseck in den Reihen. Im Trikot von Triebwerk-Energy BL Cycling startete mit dem Schottener Tobias Eise (#49) ein weiterer Mittelhesse auf die 80 Kilometer lange Distanz über 100 Runden. Das Publikum bekam ein außerordentlich schnelles Rennen zu Gesicht. Ausreißversuche scheiterten gänzlich. Niemand ließ sich abhängen. Das Fahrerfeld blieb, abgesehen von einzelnen Stürzen, über die gesamte Renndauer eng zusammen. Turbulenzen entstanden durch eine kurzzeitige Unterbrechung des Rennens wegen eines Notarzteinsatzes, der wiederum sein Ziel im benachbarten Seniorenheim aufsuchte. Das Fahrerfeld hielt sich auf der Stelle hüpfend und dehnend auf Stand-by. Nach Abstimmung der Kommissäre gelangten die Fahrer durch eine neutralisierte Runde wieder zurück in den Rennmodus. Eine Wertungsrunde wurde verlegt und das Rennen um drei Runden verkürzt. Nach 97 Runden durften sich Jonas Schmeiser und sein Team Auto Brosch RSC Kempten gegenseitig in die Arme fallen. Schmeiser wurde mit Abstand zum Deutschen Kriterium-Meister der Elite Amateure geehrt und dankte seinen Mithelfern zu einem Sieg, den er als Teamleistung deklarierte. Den Titel des Vizemeisters erkämpfte sich Marcel Franz (54×11) vor Florian Tenbruck (BL Belle Stahlbau). Florian Obersteiner (#1) erreichte als schnellster Mittelhesse den 14 Platz. Ihm folgten Tobias Eise (#49) auf Platz 19 und Niclas Zimmer (#41) auf dem 29. Platz. Das Rennen der Elite Amateure erreichte ein Stundenmittel von rund 46 km/h.
Fotostrecke: Deutsche Kriterium-Meisterschaft Elite Amateure | Fotos: Matthias Steinberger, Alexander Specht
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Matthias Steinberger
Wohnt in Gießen, treibt seit dem Jahr 2018 das Ressort Mountainbike voran und ist Erfinder und Leiter des Formats "Wohin am Wochenende". Als Stv. Redaktionsleiter ist er eine Säule der Redaktion und zählt zum Inventar. Seine Wurzeln liegen im XC-Sport und führten durch mehrere Stationen. Der noch immer aktive Ausdauersportler ist keineswegs festgefahren. In unserer Redaktion stürzt er sich voller Begeisterung in die Welt des Radsports.