GIESSEN – Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat am Montagnachmittag (21.02.) zu einem Vorgang Stellung genommen, der die mittelhessische Radsportlerin Julia Schallau und ihre Fahrten auf der Online-Sport-Plattform Zwift betrifft.
Julia Schallau aus dem Gießener Stadtteil Allendorf an der Lahn zählt zum Kader des Bund Deutscher Radfahrer für die UCI Cycling eSports-Weltmeisterschaft, die am 26. Februar auf der Online-Sport-Plattform Zwift stattfinden soll.
Am 10. Januar hatte der BDR sein WM-Aufgebot, das aus fünf Männern und vier Frauen besteht, offiziell bekannt gegeben. Am 20. Januar wurde Julia Schallau von der Zwift Cycling Esports Kommission für die Dauer von sechs Monaten von offiziellen Zwift Cycling Esports-Events ausgeschlossen. Als Fehlverhalten wird ihr vorgeworfen, den Sport in Verruf zu bringen („Bringing the sport into disrepute“). Hintergrund der Entscheidung sind Zweifel der Zwift Cycling Esports Kommission an Leistungsdaten und Werten, die Schallau bei der Benutzung der Plattform erzeugt hatte. Mit dem Ausschluss von offiziellen Veranstaltungen auf der Plattform kann Julia Schallau auch nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen, die dort für Samstag (26.02.) geplant ist.
Stellungnahme nach Überprüfung
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat sich am Montagnachmittag mit einer Stellungnahme zu der Sache zu Wort gemeldet. Der BDR habe der Sportlerin „angeboten, einen Leistungstest mit ihr durchzuführen, um ihre Werte bei den Rennen auf der ZWIFT-Plattform zu überprüfen.“, heißt es in der Stellungnahme auf der Internetseite des Bund Deutscher Radfahrer. Der Verband erläutert darin weiter die Durchführung der Überprüfung und die dabei ermittelten Werte. Sie sei außerdem „wie alle Mitglieder des Aufgebots für die UCI Cycling Esports Weltmeisterschaft (…) Mitglied im NADA-Testpool auf RTP-Level (inkl. Aufenthaltsdaten)“ und „im laufenden Jahr bereits getestet“ worden. Der Bund Deutscher Radfahrer sieht die Sperre seiner Kadersportlerin als ungerechtfertigt und stehe mit den Betreibern der Plattform Zwift in Kontakt, um eine Aufhebung der Sperre zu erwirken.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.