Mittelhessisches Edelmetall am Eisenberg

GERSDORF – Auf der Suche nach dem Bergkönig beim 5. Bergzeitfahren auf den Eisenberg fand kürzlich im nordhessischen Kirchheim-Gersdorf auch die Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren statt. Einige Medaillen gingen dabei auch nach Mittelhessen.

Mit der Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren kamen statt der vom Veranstalter, dem RSV Bad Hersfeld, erwarteten 50 gut 150 Teilnehmende zusammen. Sie kämpften auf der 5,1 Kilometer langen Strecke um die schnellste Fahrzeit hinauf auf den 635,5 Meter hohen Eisenberg, der als höchster Berg des Knüllgebirges die Region überragt.

Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause dürfte die Freude an dem Wettbewerb wieder groß gewesen sein. Doch inmitten der hessischen Sommerferien klaffte manche Lücke in den Rennklassen, in denen man mittelhessische Namen erwartet hätte. Im Rennen der Schüler U15 fuhr Julian Kadrispahic vom RSV FROH Fulda in 15:35,21 Minuten zum Tagessieg in dieser Altersklasse und zur Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren. Nach seiner souveränen Siegerzeit ging es auf den Plätzen hinter ihm schon eher eng zu: In der Hessenwertung holte sich Bennet Bachmann von der SSG Bensheim in 16:24,42 Minuten Platz zwei. Platz drei ging an Leopold Beirig vom TGV Schotten, der mit seiner Fahrzeit von 16:35,18 Minuten Gesamtfünfter wurde und sich die Bronzemedaille der Hessenmeisterschaft schnappte. Jonathan Kowalsky von der RV Gießen-Kleinlinden wurde in 18:56,87 Minuten über die 5,1 Kilometer Gesamtzehnter und Sechster der Hessenmeisterschaft. In der Klasse Jugend U17 musste sich Ferdinand Beirig (TGV Schotten) nur dem überragend fahrenden Leichtgewicht Max Bock vom RFG Guntersblum geschlagen geben, der 13:12,86 Minuten in den Anstieg trat. Ferdinand Beirig gewann mit 14:49,73 Minuten den Hessenmeistertitel vor Jermaine Zemke (15:49,78 Minuten, VC Darmstadt) und Karol Cebula (16:08,43, Zweirad-Gemeinschaft Kassel).

Leopold Beirig. Foto: Carmen Beirig — Unterwegs zur hessischen Bronzemedaille: Leopold Beirig im Bergzeitfahren am Eisenberg. Foto: Carmen Beirig

Schallau zwei Mal auf dem Podium

Sowohl in der Tages- als auch in der Hessenwertung stand Julia Schallau von der RSG Gießen und Wieseck auf dem Podium der Frauen. 16:54,63 Minuten brachten sie hinter Lisa Strotmann (16:01,35 Minuten, RSV Gütersloh) und Stefanie Paul (16:49,56, Stevens MTB Racing Team) auf Platz drei im Tagesergebnis und zur Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren vor Vizemeisterin Anja Schneidenbach (18:05,34, RVG Rockenberg) und Jana Bühn (19:20,71, Melsunger TG). Platz vier in der Hessenmeisterschaft der Senioren III erreichte Dirk Keßler von der RVG Rockenberg mit seiner Fahrzeit von 16:15,38 Minuten. Christian Schmidt von der RSG Gießen und Wieseck dürfte mit 16:27,41 Minuten auf Platz fünf der Hessenmeisterschaft nicht unzufrieden gewesen sein, denn er konnte nach längerer Verletzungspause jetzt wieder einen Wettkampf bestreiten. Neuer Vizehessenmeister der Senioren II wurde Sascha Haussmann vom RSV Nassovia Limburg in 15:29,97 Minuten, hinter Daniel Höhn (14:54,24, RSG Riedberg).

Zimmer zweifach Zweiter

Gut in Form seit seiner Schulterverletzung präsentiert sich sein Vereinskollege Niclas Zimmer. Im Rennen der Männer U23 kam Zimmer in 14:29,70 Minuten hinter Philipp Freyer (14:04,41, Cycling Team Rhein-Main Rödermark) sowohl im Tagesergebnis als auch bei der Hessenmeisterschaft auf Platz zwei. Dritter wurde Luis Burghardt von der RSG Frankfurt in 14:35,94 Minuten. Bei den Elitefahrern konnte sich Valentin Szalay aus Allendorf/Lahn mit 14:23,54 Minuten Platz vier im Gesamtergebnis sichern, das von Simon Betz (MRSC Ottenbach) mit 13:04,08 Minuten angeführt wurde. Da Szalay mit Rennlizenz des PMCA Mannheim fährt, wurde der Mittelhesse zwar nicht in der Hessenmeisterschaft gewertet – das dürfte seine Freude im Bergzeitfahren nach langem Lockdown im Radsport-Rennkalender aber nicht geschmälert haben.

Tagesrekord im Jedermannrennen

Für die schnellste Fahrzeit des Tages sorgte der 28-jährige Martin Maertens (Toyota CRYO RDT) aus Langen im Kreis Offenbach, der im Rennen der Jedermänner 13:02,98 Minuten auf 5,1 Kilometer beim Kampf gegen die Uhr und den Eisenberg brauchte. In diesem Rennen hatte die RG Marburg mit Paul Reichert in 14:04,34 Minuten direkt dahinter auf Platz zwei einen Fahrer auf dem Podium.

Ergebnisse

Alle Ergebnisse findet ihr hier (PDF).

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Stephan Dietel

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.