Premieren und ein glücklicher Sieger

DAUN – Mountainbiker unterschiedlichster Nationen zog es am vergangenen Samstag (12.09.) zum Vulkanbike Eifel-Marathon. Unsere mittelhessischen Fahrer zeigten sich gewohnt stark. Noah Jung von der RSG Gießen und Wieseck feierte seinen ersten Sieg der Saison.

Der Vulkanbike Eifel-Marathon bot seinen Teilnehmenden vier Distanzen zwischen 20 und 100 Kilometern, sowie die Erstaustragung der deutschen E-Mountainbike Meisterschaften. Für den welligen Streckenverlauf der Halbmarathon Runde über 65 Kilometer mit 1.300 Höhenmetern benötigte U23 Fahrer Noah Jung nur 2:16:34 Stunden, das einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 27 km/h entspricht. Etwa acht Minuten hinter der Wiesecker Gazelle folgte DELTA-BIKE.DE Teamkollege Erik Büchele (AMC Rodheim-Bieber) auf Platz sechs des Gesamtklassements. Den 26. Platz belegte Tom Rauchhaus (Fun-Bike Racing Team), der seine Rennlizenz über den TV Haiger bezieht. Das Ziel erreichten insgesamt 325 Teilnehmende. Die Plätze zwei und drei erkämpften sich Thomas Lehnen (Ligna Systems MTB Team) und Steffen Rick (ROSE Racing Team).

Aus dem sechsten Block an die Spitze des Halbmarathon

Die Starts erfolgten im Fünf-Minuten-Takt aus Blöcken zu je 50 Teilnehmenden. Unter den acht Blöcken der Halbmarathon Strecke, die nicht nach Leistungsklassen eingeteilt wurden, musste Noah Jung mit dem sechsten Block auf die Strecke starten. Für eine schnelle Netto-Fahrtzeit bereitete er sich mental auf unzählige Überholmanöver vor. Mit Bedacht setzte sich Jung direkt zu Beginn von seiner Gruppe ab und pflügte sich, bereits nach wenigen Kilometern, durch die zuvor gestarteten Gruppen. Im Ziel blieb es dann wieder abzuwarten und zu hoffen, dass nach ihm gestartete Fahrer seiner Nettozeit fernblieben. Nachdem der letzte Teilnehmende das Ziel erreichte war es amtlich: Noah Jung war der schnellste Fahrer der Halbmarathon Strecke und durfte endlich aufschreien: ,,Mein erster Saisonsieg für das Team DELTA-BIKE.DE – und hoffentlich nicht der letzte“. Besondere Glückwünsche gab es vor Ort von Alfons Benz (rechts im Bild). Ein Sympathisant, der von vielen Mountainbikern nicht nur für seine treuen Dienste als Moderator diverser Rennen geschätzt wird.

Starke Vogelsberger im Sport-Track

Auf der Strecke des Sport-Track über 35 Kilometer mit 900 Höhenmetern zeigten sich zwei Vereinskollegen des TGV Schotten besonders stark. Keine zwei Minuten hinter der Siegerzeit (1:24:25 Stunden) rollten Tobias Leinberger (Team HWG Gedern) und Michael Neumann auf den Plätzen sieben und acht ins Ziel. In ihrer Altersklasse der Senioren 1 ergab das den zweiten und dritten Platz. Durchaus zufrieden mit seinem ersten Rennen der Saison war Marcel Meßmer vom RSC Grünberg. Er belegte unter 329 Teilnehmenden den 24. Platz der Gesamtwertung. Obwohl er nach eigener Aussage etwas mit seinen Pulswerten kämpfte, erreichte er seine avisierte Zielzeit. ,,Wäre mein Puls, wie gewohnt, etwas beständiger geblieben, wäre ich vier bis fünf Minuten schneller gewesen“, schätzt Meßmer seinen derzeitigen Leistungsstand.

Trotz Widerstand: Platz sechs bei der DM für Niclas Zimmer

Eine Premiere feierte die erste deutsche Meisterschaft im E-Mountainbiking, die auf der Strecke des Sport-Track ausgetragen wurde. Für den gebürtigen Vetzberger Nicals Zimmer von der RSG Gießen und Wieseck war es das erste Rennen mit Motor. Da er selbst kein E-Bike besitzt, lieh er sich für das Rennen das Full-Suspension Bike seines Vaters. Das wiederum besitzt gegenüber der neueren Modelle noch einen Antrieb der ersten Generation. Für gewöhnlich setzt die Unterstützung des Motors nach einer Geschwindigkeit von 25 km/h aus. Die aktuellen Kurbelantriebe schalten in einen reibungslosen Leerlauf – wie man es ohne Motor gewohnt ist. Die älteren Generationen hingegen besitzen nach Überschreitung der 25 km/h einen spürbaren Widerstand beim Treten. Trotzdem reiste Niclas Zimmer, erstmalig für das Team Stenger Bike startend, fokussiert nach Daun um sich eine Medaille zu erkämpfen. Nach einem Blick in die Startliste und auf die neuesten E-Bikes seiner Konkurrenten wurde ihm schnell bewusst, dass es kein leichtes Rennen wird. Wie zu erwarten holte sich Jochen Käß (Team Centurion-Vaude) nach 1:09:47 Stunden den ersten deutschen Meistertitel. Ihm folgten Sönke Wegner (Giant Germany Offroad Team) und Sven Baumann (Trek Fahrrad Eberhardt) auf das Podest. Nach 1:13:25 Stunden überquerte Zimmer den Zielstrich als sechster Fahrer. Zum Rennen äußerste er sich uns gegenüber wie folgt: ,,Laut meines Garmin unterstützte der Motor bergauf nur bis 24 km/h, sodass ich dort immer etwas Zeit auf die Spitze verlor. Darüber hinaus konnte ich das Niveau meiner Konkurrenten in der Ebene und bergab halten. Für ein E-Bike Rennen war es ziemlich hart. Über die 35 Kilometer verbrauchte ich bei schnellster Motorenstufe nur einen von fünf Akkubalken, da wir die meiste Zeit schneller als 25 km/h fuhren. Letztlich hat es Spaß gemacht, mal wieder ein MTB Rennen zu fahren – wenn auch etwas anders“.

Ein 2000er für Stefan Müller

Auf der Marathon-Distanz über 85 Kilometer und 2.000 Höhenmeter belegte Stefan Müller (AMC Rodheim-Bieber / DELTA-BIKE.DE) Platz 37 von 173 Teilnehmenden. In seiner Altersklasse der Senioren 3 verpasste er mit Platz vier nur knapp das Podest. 

(Text: mst | Foto: Thorsten Jung)

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Matthias Steinberger
Stv. Redaktionsleitung | Leitung Fotoredaktion | Ressortleitung Mountainbike, Radreise, Technik | Formatchef "Wohin am Wochenende" | mst@radsportnachrichten.com

Wohnt in Gießen, treibt seit dem Jahr 2018 das Ressort Mountainbike voran und ist Erfinder und Leiter des Formats "Wohin am Wochenende". Als Stv. Redaktionsleiter ist er eine Säule der Redaktion und zählt zum Inventar. Seine Wurzeln liegen im XC-Sport und führten durch mehrere Stationen. Der noch immer aktive Ausdauersportler ist keineswegs festgefahren. In unserer Redaktion stürzt er sich voller Begeisterung in die Welt des Radsports.

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