Drei Fragen an: Freestyle Marburg

REDAKTION – In unserem Format „Drei Fragen an:“ befragen wir für euch Personen und Unternehmen, sowie Vereine und Veranstalter der mittelhessischen Radsportszene. Freestyle Marburg ist ein Förderverein mit Schwerpunkt auf den Mountainbike Gravity Sport.


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Seit 2007 agiert der Freestyle Marburg e.V. offiziell als Verein zur Förderung der Jugendsportkultur. Im Marburger Stadtteil Wehrda hegen und pflegen seine Mitglieder zwei Trainingsgelände für Mountainbiker*innen des Gravity Bereiches – und die können sich durchaus sehen lassen! Ihren atmosphärischen Dirtpark nennen die Luftakrobaten die „Fliegewiese“ und ihre Downhill-Trails verlaufen am „Sonnenblick“. Wie sich der Freestyle Marburg organisiert und welche Möglichkeiten für Dirt und Downhill geboten sind, erfuhren wir vom ersten Vorsitzenden Marco Scheithauer, den wir euch zunächst im Kurzportrait vorstellen möchten.

Marco Scheithauer, Jahrgang 1975, ist gebürtiger Marburger und arbeitet als Schulleiter an einer Grundschule. Der leidenschaftliche Downhiller sammelte 1985 erste Erfahrungen auf dem BMX, trat fünf Jahre später dem RSV Marburg bei und stand 1994 erstmalig an der Startlinie eines Downhill-Rennens: dem Loco Motion Cup in Eifa. Im Namen des Goldstein-Racing Teams fuhr Marco bis etwa 2004 Downhill Rennen. Für seinen größten Erfolg verweist er auf den Players Downhill Cup, den er im Jahr 1999 auf dem zweiten Gesamtplatz der Herren absolvierte. Seine heutigen Trophäen stellen eine Ansammlung von Retro-Downhillern aus der Zeit von 1997 bis 2007 dar. Der Familienvater gehört auch zu den Gründungsvätern des Vereins Freestyle Marburg, den er aktuell als erster Vorsitzender, Bauleiter und Obmann des Dirtparks tatkräftig vorantreibt. Sollte neben Familie, Beruf, Ehrenamt und Bikesport ein freies Zeitfenster entstehen, wird es für das Fliegen von Race-Drohnen und Bouldern in der Kletterhalle gefüllt. Das letzte Zeitfenster wurde wiederum für die Beantwortung unserer drei Fragen genutzt.

Hey Marco, als anerkannter Verein „Freestyle Marburg e.V.“ pflegt eure Crew seit nun mehr als 10 Jahren ein kleines Eldorado für den Mountainbikesport. Was erwartet interessierte Biker*innen, egal ob jung oder alt, auf dem Dirtpark Fliegewiese und Downhillpark Sonnenberg im Marburger Stadtteil Wehrda?

Unser Dirtpark liegt etwas versteckt auf dem ehemaligen Außengelände des Hallenbades Marburg/Wehrda. Ursprünglich hatte uns die Stadt etwa 3.000 m² zugesagt, aber der ehemalige Oberbürgermeister Herr Vaupel hat uns später den oberen Teil des Geländes auch noch zugesprochen. Über die Jahre hinweg ist ein vielfältiger Dirtspot entstanden, der von Jung und Alt dankbar angenommen wird. Es gibt einen Pumptrack mit verschiedenen Variationen, eine Flowline, mehrere Double-Lines und eine Pro-Line. Die Pro-Line wird für die neue Saison komplett neu gestaltet. Es entsteht eine Trail-Line aus fünf Doubles mit anschließendem Bach-Gab.  Schmuckstück und Aushängeschild ist hingegen unsere geliebte „Zaun-Line“.  Eine Art flowige Double-Line , die sehr viel Erfahrung und Technik erfordert. Ein zweiter Pumptrack mit mehr Sprüngen ist derzeit in Planung!

Die Trails am Sonnenblick gibt es seit ca. fünf Jahren. Dort existieren ein technisch anspruchsvollen „Single-Trail“ mit Variationen, eine Flow-Line mit mittleren Sprüngen und eine „Freeride-Line“ mit massiven Gaps bis elf Metern Länge und einem „Road-Gap“.

Um die Bebauung des Vereinsgeländes stets in Bewegung zu behalten braucht es immer jemanden, der zwischen den Instanzen vermittelt. In dem Fall bist das Du. Wir lesen in eurer Facebook Gruppe immer wieder Beiträge, in denen Du über Ergebnisse aus Abstimmungen mit Stadt und Forst berichtest. Zuletzt ergab sich im Frühjahr eine größere Gesprächsrunde mit neuen Festlegungen, die euch im Gelände etwas „einschränken“. Wie steht es derzeit um das Gelände?

Leider gehört das dazu! Um das Projekt am Laufen zu halten sind immer wieder Gespräche mit Forst und anderen Beteiligten notwendig. Wir haben das Glück, dass der zuständige Revierförster sehr verständnisvoll ist – aber natürlich sind unsere Trails nicht wirklich gewollt – sondern nur geduldet! Die letzten Jahre genossen wir sozusagen eine „Narrenfreiheit“ und durften nach Absprache mit dem Forstamt alles bauen und ändern, das uns in den Sinn kam. Auch unser Projekt wird „älter“ und so soll das Geschehen am „Sonnenblick“ in feste Bahnen gelenkt werden und es gibt mehr Verbindlichkeiten mit dem Forstamt. Die Strecken werden mittlerweile per GPS vermessen und die Anzahl der Hindernisse festgelegt.

Man möchte es schon gar nicht mehr hören, geschweige darüber sprechen, doch in Zeiten der Pandemie ist es schwierig sich als Gruppe zu organisieren. Alle Kontakte sind weitestgehend zu vermeiden. Es ist vorstellbar, dass sich unsere interessierten Leser*innen gerne weitere Informationen über den Verein und die Fliegerwiese einholen möchten. Welche Kontaktmöglichkeiten kannst Du ihnen derzeit anbieten?

Interessierte können sich gerne bei mir per E-Mail (siehe unten) melden oder auf unserer Webseite (hier) informieren. Es bestehen zwei Gruppen bei Facebook, aber die Kommunikation ist dort etwas eingeschlafen. Aktuelle Information gibt es in den beiden WhatsApp-Gruppen. Bei Interesse einfach mir eine Mail mit Mobilnummer zusenden und ich füge sie hinzu.
Sobald es wieder möglich ist, bieten wir auf der Fliegewiese zwei Mal wöchentlich ein Jugendtraining an. Leider hat die Pandemie viele in den Wald getrieben, das dazu führte, dass viele unsere Trails illegal nutzen. Aus versicherungsrechtlichen Gründen ist das Befahren der Trails nur Vereinsmitgliedern gestattet. Aber nach vorheriger Anfrage bei mir, ist ein legales Probefahren durchaus möglich.

Mailadresse Marco Scheithauer: marco.scheithauer75@googlemail.com

Wir sagen Danke an Marco und die Mitglieder des Freestyle Marburg e.V.!

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Matthias Steinberger
Stv. Redaktionsleitung | Leitung Fotoredaktion | Ressortleitung Mountainbike, Radreise, Technik | Formatchef "Wohin am Wochenende" | mst@radsportnachrichten.com

Wohnt in Gießen, treibt seit dem Jahr 2018 das Ressort Mountainbike voran und ist Erfinder und Leiter des Formats "Wohin am Wochenende". Als Stv. Redaktionsleiter ist er eine Säule der Redaktion und zählt zum Inventar. Seine Wurzeln liegen im XC-Sport und führten durch mehrere Stationen. Der noch immer aktive Ausdauersportler ist keineswegs festgefahren. In unserer Redaktion stürzt er sich voller Begeisterung in die Welt des Radsports.

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