MARBURG – Sie freuten sich auf das, was sie wussten und auf das, was sie nicht wussten. Die Teilnehmenden der Gravelhunt, die im September stattfand, erwartete reinster Gravelgenuss auf einer unbekannten Strecke. Und sie wussten, dass sie am Ziel des Tages übernachten würden – aber nicht, wo das sein würde.
Für die einen, war die Gravelhunt einfach ein Abenteuer, denn die Strecke dieser Ausfahrt war zunächst unbekannt. Für andere, war schon die Distanz eine mit Spannung erwartete Herausforderung.
Die Gravelbande Marburg trifft sich immer dienstags um 17 Uhr in Marburg an der Gaia Boulderhalle (Tom-Mutters-Straße 8, 35041 Marburg) zur gemeinsamen Ausfahrt. Sie vereint Menschen, die Freude am graveln, also dem Fahren im leichten Gelände, haben. Das tun sie mit Gravelbikes, aber auch mit Mountainbikes. Zur Gruppe gehören Teilnehmende mit Erfahrung und immer wieder neue Gesichter, die diese Disziplin und die Fahrt in der Gemeinschaft für sich entdecken.
Wunsch wuchs in der Gruppe
Innerhalb der Gravelbande kam, seit sie im Mai dieses Jahres das erste Mal unterwegs war, mit der Zeit der Wunsch auf, einmal die 100-Kilometer-Marke zu knacken. Das alleine wäre schon für manche ein Abenteuer und aufregend genug gewesen. Sich auf eine Ausfahrt einzulassen, deren Streckenführung am Start unbekannt ist und an deren Ende man an ebenso unbekanntem Ort übernachtet, waren die besonderen Details der Gravelhunt.
Fotostrecke: Impressionen am Startpunkt und wenige Kilometer vor dem Ziel. Fotos: Stephan Dietel / Matthias Steinberger
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Abenteuer begann schon vor der ersten Fahrt
Zwölf Menschen waren der Verlockung der Gravelhunt gefolgt und mit ihrem Fahrrad, Gepäck für den Tag und die Nacht und wahrscheinlich auch mit einer Portion Nervosität am Startort, der Gaia Boulderhalle in Marburg-Wehrda erschienen. Nachdem die Energiespeicher nochmal gefüllt worden waren und man sich kurz kennengelernt hatte, konnte das Abenteuer auch schon beginnen. Im Umkreis von 20 Metern war eine kleine Box zu suchen, in der sich der Code für den ersten Streckenabschnitt befand. Den konnte man mit dem Smartphone scannen und sich so durch die Gravelhunt navigieren lassen. Anhalten, suchen und den Code finden, sollte sich den Tag über noch öfter wiederholen.
Mit den zurückgelegten Kilometern dürfte damit auch die mentale Herausforderung bei der Jagd nach den Streckenabschnitten gestiegen sein, denn kräftiger Wind und kurze Regenschauer kamen erschwerend hinzu. Von der Möglichkeit, einen telefonischen Tipp für ein Versteck der Codes zu bekommen, musste auch einmal Gebrauch gemacht werden. Der Sonnenschein, der die Teilnehmenden auf den letzten Kilometern zum Ziel begleitete, hätte fast darüber hinwegtäuschen können, dass die Gravelhunt für viele eine sportliche Prüfung war, wie unser Video von der Gravelhunt zeigt. Die Aussicht, am Abend in gemeinsamer Runde am Lagerfeuer von den Erlebnissen des Tages berichten zu können, dürfte eine hilfreiche Motivation bei diesem Abenteuer und seinen Herausforderungen gewesen sein.