Vandalismus an Freeride-Strecke Schiffenberg

GIESSEN – Mutwillige Beschädigungen und unerlaubtes Befahren der Freeride-Strecke auf dem Gießener Schiffenberg ziehen Unmut und Strafanzeigen nach sich.

Das dem ein oder anderen offensichtlich als harmlos oder unbedenklich erscheint, zieht nun ernst zunehmende Strafanzeigen gegen Vandalismus und Hausfriedensbruch nach sich. Obwohl für die Freeride-Strecke auf dem Gießener Schiffenberg von November bis einschließlich März ein u.a. durch die Forstverwaltung veranlasstes Fahrverbot gilt, finden sich unentwegt deutliche Fahrspuren vor. Das Verbot, sowie alle entsprechenden Hinweisschilder und Absperrungen werden rücksichtslos ignoriert. Nachdem der Streckenbau-Chef Christian Lengwenat vergangenen Sonntag (10.01.) sogar Reifenspuren eines Motorrades entdeckte, lief das Fass sozusagen über.

Permanente Missachtungen und Beschädigungen

Seit Wochen steigert sich der Unmut der Freeride-Abteilung der RSG Gießen und Wieseck durch zunehmende Beschädigungen der über das Jahr mühevoll errichteten Vereins-Strecken. Bandabsperrungen flattern zerrissen über das Gelände. Hinweisschilder liegen umgeknickt oder herausgerissen am Boden. Hindernisse wie Absprünge, Tables und Steilkurven sind von tiefen Spurrillen durchzogen und teilweise zerstört. Ein solch rücksichtloses Verhalten und Befahren der Strecken führt zu erheblichen Sanierungsmaßnahmen, die das Streckenbau-Team bis zur Wiedereröffnung im April in ihrer Freizeit stemmen muss. Hierzu sei erwähnt, dass sich über das gesamte Jahr ein Team aus Mitgliedern der RSG Gießen und Wieseck, sowie vereinslosen Helfern um den Bau und die Instandhaltung der Strecken bemühen. Ein zeitaufwendiges Unterfangen, das ihnen nun mit vorgenannten Missachtungen und dadurch entstehenden Schäden gedankt wird?

Erhebliche Schäden durch Motocross

Im November 2020 wurde bereits ein Motorradfahrer auf der Strecke erwischt. Ihm wurde ein dauerhaftes Streckenverbot erteilt – auch für das Befahren mit seinem Mountainbike. Vergangenen Sonntag (10.01.) waren auf der Strecke erneut schwerwiegende Spuren eines Motorrades zu erkennen. Diverse Sprünge und Landungen wurden offensichtlich bergab und bergauf befahren. Sie sind nahezu umgepflügt. Aus einem Absprung lösten sich eingebettete Steine, die der Stabilität dienten. Alleine der Zeitaufwand für die durch das Motorrad entstanden Schäden schätzt Streckenchef Christian Lengwenat auf etwa 15 Arbeitsstunden. Ob es sich bei dem Motorradfahrer um den zuvor ermahnten, und dem Team durchaus bekannten Mountainbiker handelt, ist hingegen unklar. Die Strafanzeige wurde gegen Unbekannt erstattet.

Streckenbau-Team meldet sich zu Wort

Wir bitten alle Fahrer*innen, nicht nur aus Respekt vor der durch den Forst veranlassten Sperrung, die Strecke nicht zu befahren. Viel mehr wünschen wir als Bauteam den Respekt derjenigen Fahrer*innen, die unsere harte Arbeit durch ihr unreflektiertes Verhalten zerstören. Wir verstehen langsam nicht mehr, warum wir wochenlang Tonnen an Erde bewegen um dann festzustellen, dass denen, den wir die Strecke kostenfrei zur Verfügung stellen, es offensichtlich scheiß egal ist wenn etwas kaputt geht. Aus diesem Grund werden in Zukunft auch andere Regeln für Leute gelten die jetzt noch fahren und erwischt werden. Wir behalten uns vor weitere Anzeigen bei schwerwiegenden Fällen zu stellen. Ansonsten bitten wir die Fahrer*innen die aktuell fahren auch zahlreich zu den Baueinsätzen (wenn wieder möglich) zu erscheinen!

Kontaktmöglichkeiten über Instagram „freeride.giessen“ oder die Whatsapp-Gruppe mit vorheriger Anfrage zur Aufnahme an Christian Lengwenat (0176 81051382).

Aus der Redaktion

Ursprünglich wollten wir einen Bericht über die zukünftigen Planungen und Erneuerungen der Strecken verfassen. Nachdem uns die Nachricht der aktuellen Vorfälle ereilte, erschien es uns zunächst wichtiger auf die derzeitigen Probleme hinzuweisen. Unser Team von Radsportnachrichten.com wird, wie gewohnt, auch weiterhin über die Entwicklungen auf dem Schiffenberg berichten.

(Text: Matthias Steinberger | Fotos: Christian Lengwenat)

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Matthias Steinberger
Stv. Redaktionsleitung | Leitung Fotoredaktion | Ressortleitung Mountainbike, Radreise, Technik | Formatchef "Wohin am Wochenende" | mst@radsportnachrichten.com

Wohnt in Gießen, treibt seit dem Jahr 2018 das Ressort Mountainbike voran und ist Erfinder und Leiter des Formats "Wohin am Wochenende". Als Stv. Redaktionsleiter ist er eine Säule der Redaktion und zählt zum Inventar. Seine Wurzeln liegen im XC-Sport und führten durch mehrere Stationen. Der noch immer aktive Ausdauersportler ist keineswegs festgefahren. In unserer Redaktion stürzt er sich voller Begeisterung in die Welt des Radsports.

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