Tech-Talk: VELOFrankfurt-Highlights im Detail

FRANKFURT – Tausende Teile rund um das Fahrrad waren auf der VELOFrankfurt (09.-10.06.) zu sehen. Was uns dabei besonders aufgefallen ist, haben wir für die Nutzer von Radsportnachrichten.com in einem Tech-Talk von der Messe aufbereitet.

Das Faltrad neu interpretiert

Bei Kruschhausen Cycles sehen wir zunächst ein stilvolles Urbanbike mit Riemenantrieb: das Fiiz. Die vordere Rahmenhälfte ist schwarz-matt lackiert, die hintere in einem gebürsteten Aluminium angelegt. Das Highlight hingegen ist nicht die Optik, sondern die Funktionalität. In wenigen Handgriffen zerlegt man das Fiiz in zwei Hälften, die man dann mittels Stecksystem zu einer kompakten Einheit verbindet – ohne Werkzeug. Trotz der 26 Zoll großen Räder entsteht ein Transportformat, das im Kofferraum eines Stadtflitzers oder der Gepäckablage eines ICE verstaut werden kann. Da die beiden Laufräder nebeneinander angeordnet sind, lässt sich das Fiiz bequem am Griff des Lenkers schieben, ziehen und sogar bremsen. Wir sagen: einfach genial. Der Cyclingworld Düsseldorf Award sagt: BEST URBAN-BIKE 2018. Das Fiiz ist eine Innovation, die als Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext angemeldet wurde. Für die Produktion der ersten Serie braucht das Stuttgarter Unternehmen finanzielle Unterstützung von Interessierten und Käufern.

Weitere Informationen auf www.kruschhausen-cycles.de.
Die Funktionsweise im Video sehen Sie hier (YouTube).

Klare Optik mit cleveren Details: Kruschhausen Cycles hat sich dem Thema des Klapp- oder Faltrades neu gewidmet und erreicht einen hohen Nutzwert, zum Beispiel für Radpendler. Foto: Stephan Dietel

Das 3in1 All-Road-Bike

8bar ist nicht nur der Luftdruck eines Straßenreifens, sondern auch ein hipper Hersteller für individuelle Road- und Crossbikes aus Berlin. Mit einem eigenen Team ist 8bar u.a. in der Szene der Fixie- und Singlespeedrennen erfolgreich vertreten. Doch die sympathischen Jungs und Mädels von 8bar können durchaus mehr. Sie haben es geschafft mit ihrem Bike „MITTE“ gleich drei Fahreigenschaften abzudecken: Road, Cross und Adventure. Das gefiel uns.

Das Grundprinzip des MITTE ist ein 28 Zoll Rennradrahmen mit zwei Gabeloptionen. Man wählt zwischen einer Rennradgabel für schmale Reifen und mehr Neigungsgrad oder einer Crossgabel für breitere Reifen, weniger Neigungsgrad und Ösen für Schutzbleche und Gepäckträger (Lowrider). Je nachdem für welche Gabel man sich entscheidet, werden die verstellbaren Ausfallenden des Rahmen-Hinterbaues vor oder zurück geschraubt. Dadurch wird die Geometrie des Rahmens bzw. der Radabstand auf die jeweilige Gabel angepasst. Um die 3in1-Funktionalität nutzen zu können, sind beide Gabeln erforderlich. Interessant für Fahrer die sich zwischen Cross und Straße nicht entscheiden können, aber sich letztlich nur ein einziges Rad leisten möchten. Das „MITTE“ läuft bereits in Serie und wird individuell mit hochwertigen Komponenten und in edlen Farben angeboten. Unsere Meinung: Mit der Entwicklung des 8bar MITTE blicken wir für den Allroundbereich der leichten 28 Zoll Räder in eine kompromisslose Zukunft.

Weitere Informationen auf www.8bar-bikes.com.

Drei Fahrräder in einem: Das 8bar MITTE kann sowohl Roadbike als auch Crosser oder Adventure-Rad sein. Foto: Matthias Steinberger

Gemeinsam gegen den Fahrraddiebstahl

„Stell Dir vor, Du triffst Dich mit Deinen Freunden im Café. Du stellst Dein Rad ab – ohne es anzuschließen – und gehst rein. Du kommst wieder und es ist noch da.“ Das sind die Worte von FahrradJäger aus Rostock, die in einer wachsenden Community zusammen mit uns, also allen hilfsbereiten Radfahrern, gegen den Fahrraddiebstahl agieren. Ihr Ziel: mit Hilfe der modernen Technik Fahrraddieben den Kampf ansagen. Das Unternehmen hat mit ihrem „insect“ einen smarten Fahrradwächter entwickelt, der entweder an den Gewindelöchern der Flaschenhalter oder per Schelle am Rahmen befestigt wird. Der insect ist mit einer App auf dem Smartphone verbunden. Er lässt sich darüber intuitiv steuern. Wird das Rad z.B. vor einem Geschäft abgestellt, schaltet sich der insect automatisch scharf, wenn das Rad verlassen wird. Alternativ lässt er sich auch über die App aktivieren. Während der Scharfstellung fährt eine Art Wiederhaken in das Gehäuse, sodass er ohne Hilfsmittel nicht entfernbar ist.

Berührt jemand das Rad wird umgehend eine Nachricht auf das Smartphone gesendet. Erst bei härteren und länger andauernden Erschütterungen ertönt ein lautes Warnsignal ähnlich einem Rauchmelder (Totalalarm). Es wird eine weitere Nachricht versendet und entsprechend alarmiert. Nun ist man gewarnt und kann zu seinem Rad eilen. Interessant wird es jetzt parallel in der Community. Ist eine Person in der Nähe, die ebenfalls die App nutzt, ungeachtet dessen im Besitz eines insect zu sein, erhält sie ebenfalls eine Nachricht mit hinterlegten Daten zum Rad (Foto, Beschreibung, Kontakt, Finderlohn usw.) und einer Übersichtskarte mit Tracking. Hier wird schnell klar: je mehr Personen die App besitzen und eingreifen können, desto stärker der Diebstahlschutz. Doch dafür muss man in der Nähe sein. Die Reichweite des insect ist leider sehr beschränkt. Uns wurde eine Reichweite um die 200 Meter genannt. Das Signal überträgt sich wiederum nach dem Prinzip eines Sendemastes von Nutzer zu Nutzer. Obwohl eine größere Reichweite des Wächters wünschenswert wäre, sind wir von FahrradJäger’s insect begeistert. Er ist auch abseits des geliebten Zweirades vielseitig einsetzbar. Er könnte beispielsweise am Motorrad, Kinderwagen, Longboard oder Gepäckstücken montiert sein.

Weitere Informationen auf www.fahrradjaeger.de.
Die Funktionsweise im Video sehen Sie hier (YouTube).

Mit Technik und einer Community gut gerüstet gegen Diebstahl: Fahrradjäger hat mit dem Insect eine clevere Diebstahl-Warnanlage im Angebot. Foto: Matthias Steinberger

Ein Kabelbinder gegen Gelegenheitsdiebstahl

Ein kleiner Helfer gegen Gelegenheitsdiebstahl ist das Hiplok Z-Lok Kabelbinderschloss. Gesehen am Stand von Bikers Dream. Ein 40 cm langer und 20 gr. Leichter Kabelbinder, der sich durch das Herausziehen eines Steckschlüssels verschließt. Ohne Schlüssel lässt er sich weiterhin enger stellen, aber nicht mehr öffnen. Kein gewaltiger Schutz, jedoch sehr hilfreich für ein kurzzeitiges Verlassen des Rades oder ein Abstellen in Sichtweite. Die geringe Größe und das kaum spürbare Gewicht lassen den Kabelbinder in der Trikot- oder Satteltasche verschwinden. Eine gute Alternative zu einem kompakten aufrollbaren Stahlkabelschloss mit Zahlencode, das zwar auch in die Trikottasche passt, doch eher das Format einer Zigarettenschachtel besitzt.

Weitere Informationen auf www.hiplok.com.

Vielseitig und immer wieder einsetzbar: Der abschließbare Kabelbinder Hiplok. Foto: Stephan Dietel

Mini-Fußpumpe für das Trainingslager oder den Kurzurlaub

Der Stand von Bikers Dream stellte nicht nur den zuvor beschriebenen Kabelbinder aus, sondern zeigte viel mehr die durchaus wettbewerbsfähige Mini-Fußpumpe für Fahrrad- und Motorradreifen. Mit einer Länge von 17 cm und einem Gewicht von 500 Gramm passt die leistungsstarke Pumpe in jedes Reisegepäck. Wir haben sie an einem 26 Zoll Mountainbikereifen getestet und erreichten in bereits wenigen Tritten problemlos einen Luftdruck von 2 Bar. Im Verlauf des Aufpumpens und darüber hinaus bemerkten wir keine Schwerfälligkeiten. Ein kraftsparendes Pumpen ähnlich einer hochwertigen Standpumpe. Laut Hersteller werden mit der Mini-Fußpumpe bis zu 12 Bar erreicht, was sie auch für Rennradfahrer interessant macht. Sie ist erhältlich mit einem analogen und digitalen Manometer. Der zweilöchrige Ventilkopf ist für alle gängigen Ventilarten geeignet. Unser Tipp für das langtägige Trainingslager oder den Kurzurlaub, wenn die Transportmöglichkeiten keine große Standpumpe zulassen. Vor allem für Radfahrer, die mit dem Zug und Rucksack an ihre Reiseziele möchten, ist die Mini-Fußpumpe eine Überlegung wert.

Weitere Informationen auf www.bikersdream.de.

Mit wenigen Tritten zu gutem Druck: Die Mini-Standpumpe bei Bikers Dream überzeugt durch große Leistung bei kleinem Packmaß und geringem Gewicht. Foto: Stephan Dietel

(mst | Fotos: Matthias Steinberger/Stephan Dietel)

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Profilfoto Stephan Dietel Radsportnachrichten
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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