RONNEBURG – Eine gelungene Premiere an neuem Austragungsort feierte das 3-Etappenrennen für Schüler und Jugend, das nach fast 20-jähriger Austragung von Weilburg-Odersbach an die Ronneburg umgezogen ist. Einige Mittelhessen mischten mit und auch für sie ging die Premiere am Ende gut aus.
In den drei Rennklassen, den Schülern U13 und U15 sowie der Jugend U17 wurden die Teilnehmerbegrenzungen fast erreicht – es musste aber niemandem abgesagt werden, freute sich Organisationsleiter John Mewes von der ausrichtenden RSG Frankfurt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Nachbarländern sorgten für eine internationale Besetzung der mit Startern aus dem gesamtem Bundesgebiet aufgestellten Rennen. Darunter waren auch einige heimische Teilnehmer und Fahrer aus mittelhessischen Vereinen.
Die 3-Etappenfahrt, die durch den Radsportbezirk Frankfurt-Main-Taunus unterstützt und mit organisiert wird, bestand in diesem Jahr aus einem Rundstreckenrennen auf einem 1,1 Kilometer langen Rundkurs am Vormittag und einem Bergzeitfahren über 1,2 Kilometer am Nachmittag. Ein Rundstreckenrennen auf einem 3,7 Kilometer langen Kurs war Schlussetappe am zweiten Renntag.
Leopold Beirig zum Abschluss U15-Dritter
Jan Nissel von der RV Gießen-Kleinlinden konnte sich im Gesamtergebnis des Rennen bei den Schülern U13 auf Rang elf platzieren. Nur am ersten Renntag dabei war Tamino Fenner von der RSG Buchenau, der im Rundstreckenrennen Platz 15 und im Bergzeitfahren Platz 13 erreichte. Mit Platz elf von 43 Fahrern in der Gesamtwertung der Schüler U15 war Leopold Beirig vom TGV Schotten ganz dicht dran an einem Topten-Platz des international besetzten Etappenrennens. Ein Ausrufezeichen war dabei sein dritter Platz im packenden Sprintfinale der dritten und letzten Etappe. David Werner von der RV Gießen-Kleinlinden erreichte Rang 30 in der Gesamtwertung und Jonathan Kowalsky kam auf Gesamtrang 36.
Ferdinand Beirig Gesamt-Achter der U17
Ebenfalls Platz elf in der Gesamtwertung erreichte wie sein Bruder auch Ferdinand Beirig in der Jugend U17. Er platzierte das blau-weiße Trikot des TGV Schotten im Rundstreckenrennen auf dem starken achten Platz von 42 Fahrern und im Bergzeitfahren auf Platz 19. Beim abschließenden Rundstreckenrennen sprang noch Platz 21 heraus. Der Kleinlindener Arvid Koop, der für die RSG Frankfurt fährt, konnte sich im ersten Rundstreckennennen auf Rang 20 behaupten. Platz 22 resultierte aus dem Bergzeitfahren und mit Rang 18 im finalen Rundstreckenrennen kam Koop auch auf Platz 18 im Gesamtergebnis. Auf Platz 16 im Gesamtklassement konnte Alexander Gört von der RSG Buchenau dieses 3-Etappenrennen abschließen, in dem er jeweils Platz 17 in den beiden Rundstreckenrennen und Platz 23 im Bergzeitfahren einfuhr.
Sturzfolgen zeigen sich erst im Ziel
Solide durch die drei Etappen zu kommen hatte sich Tim Nissel von der RV Gießen-Kleinlinden in der Jugend U17 vorgenommen, denn bei seinem Saisonauftakt Mitte Mai war Nissel gestürzt und froh, jetzt wieder in den Rennbetrieb einsteigen zu können. Platz 37 im Rundstreckenrennen der 1. Etappe und Platz 25 beim Bergzeitfahren waren die Resultate. In der ersten Runde der dritten Etappe wurde Nissel dann aber in einen Sturz verwickelt, der ihn deutlich zurückfallen ließ. Er kämpfte weiter, um als Verfolger des Rennens die Schlussetappe noch zu Ende zu bringen und damit in die Gesamtwertung zu kommen. Ankommen spielte deshalb die größere Rolle als Platz 40 im Tagesergebnis und der Gesamtwertung, auf dem er schließlich im Ziel ankam. Dort musste sich Nissel nämlich in Folge des Sturzes mit Schmerzen in ärztliche Behandlung begeben. Dass er bei dem Sturz den Lenkers seines Fahrrades in den Bauch bekommen hatte und das Bild seiner Verletzung ließ innere Verletzungen vermuten, so dass der Einsatz eines Rettungshubschraubers erforderlich wurde, der ihn in die Gießener Uniklinik brachte. Dort konnte am Abend eine erste vorsichtige Entwarnung gegeben werden, die nach einer Nacht und einem Tag der stationären Überwachung als glimpflicher Ausgang bestätigt wurde. Das sorgte bei Nissel, seiner Familie, seinen Sportkameraden und auch beim Ausrichter des 3-Etappenrennens für große Erleichterung.
Neben den sportlichen Eindrücken zeigte sich Organisator John Mewes auch insgesamt mit dieser Premiere sehr zufrieden: „Mit dem Jugendzentrum Ronneburg haben wir hier eine hervorragende Infrastruktur und die umliegenden Hügel bieten beste Voraussetzungen für sportlich attraktive Wettbewerbe. Wir machen das nächstes Jahr wieder“, sagte der Vorsitzende der RSG Frankfurt. Zudem habe die Gemeinde Ronneburg das Anliegen vorbildlich unterstützt und auch die Bürgerinnen und Bürger zeigten sich aufgeschlossen. Auf dieser Grundlage möchte der Verein diese Veranstaltung im jährlichen Rennsportkalender etablieren. „Die Region ist unser Trainingsrevier und unsere sportliche Heimat“, erläuterte Mewes. Ein großer Teil der aktiven Sportler und Betreuer komme aus dem Main-Kinzig-Kreis und sei daher sehr motiviert, einen Nachwuchswettbewerb vor der eigenen Haustür auf die Beine zu stellen. Mewes war auch froh, den Mitgliedern seines Vereins etwas bieten zu können: „Das ist ein Wochenende, an dem einmal alle anpacken. Und es ist wieder mal etwas los“, freute sich Mewes über den nach dem Corona-Lockdown wiederbelebten Sportbetrieb. Der Radsportbezirk Frankfurt-Main-Taunus hatte seit dem Jahr 2003 das Rennen in Weilburg-Odersbach ausgerichtet und unterstützt jetzt die RSG Frankfurt in Ronneburg bei der Fortführung. Bestätigt wurden sie am Wochenende am neuen Austragungsort auch durch die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer, und selbst der betroffenen Anwohner, die sich begeistert zeigten von „diesem schönen Radrennen und der einwandfreien Organisation“.
REDAKTION | Dein Sport. Dein Revier. Wir berichten von hier.
Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.