Radball-Erlebnis im Schulunterricht

KROFDORF – Statt auf Nachwuchs zu hoffen, der von sich aus den Weg in das Training des Vereins findet, brachte der RSV Krofdorf-Gleiberg den Radball-Sport zu Nachwuchssportlerinnen und -sportlern. Sie stellten Radball im Schulunterricht vor.

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Brechend volle Hallen, Weltmeister, unzählige nationale und internationale Meistertitel, Champions, die jeder im Dorf kennt, der große „Bauerpreis“ mit hochkarätigem Teilnehmerfeld. Ein Sport, der die gesamte Sportlandschaft in Krofdorf-Gleiberg (mit) geprägt und elektrisiert hat. So oder so ähnlich könnte man Radball in Krofdorf-Gleiberg in der Vergangenheit charakterisieren.

Ganz im Gegenteil zu heute: Bei Großveranstaltungen, zum Beispiel bei Bundesliga-Spieltagen, leere Zuschauerränge, kaum einer findet noch den Weg in die Radballhalle – viele Wettenberger kennen Radball nicht einmal, haben es noch nie gesehen, wissen nichts über die glorreiche Vergangenheit des Vereins und dass man in Krofdorf-Gleiberg noch immer mit dem Rad Tore schießt.

Trainer hatten Idee

Wie viele andere Vereine auch, plagen den RSV Krofdorf-Gleiberg Existenznöte. Der Grund: Fehlender Nachwuchs, obwohl die Trainingsbedingungen für Schüler und Jugendliche noch nie so gut waren. Aber was tun? Unter dem Motto „Wenn der Berg nicht zu uns kommt, kommen wir eben zum Berg“ haben die Schüler- und Jugendtrainer des RSV Projekte in der Gesamtschule Gleiberger Land und der Grundschule Krofdorf-Gleiberg initiiert.

In der Grundschule Krofdorf-Gleiberg wurde das Projekt „Radball im Unterricht“ ins Leben gerufen. Dank der großen Unterstützung von Rektorin Julia Schäfer und des Engagements des Sportkoordinators der Schule, Benjamin Fey, war es möglich, der gesamten Jahrgangstufe vier mit über 50 Kindern einen Schnupperkurs in Sachen Radball zu ermöglichen. Aufgrund der großen Anzahl der Kinder eine Herkulesaufgabe, denn die Anzahl der zur Verfügung stehenden Räder war natürlich begrenzt. In Zusammenarbeit mit Sportkoordinator Fey konnte aber auch dieses Problem gelöst werden.

Radball im Schulunterricht
Ein Bild wie in früheren Tagen: Zumindest im Schulunterricht hatte der Radball-Sport in Krofdorf-Gleiberg kürzlich wieder ein großes Publikum. Foto: Martin Wagner

Spaß und Erfolg bei ersten Übungen

Als oberstes Ziel auf der Agenda stand, dass alle Beteiligten viel Spaß haben sollten. Die Schüler wurden im Vorfeld medial auf die Randsportart „Radball“ von Herrn Fey vorbereitet. Dann ging es zum praktischen Teil: Alle Kinder konnten die Unterschiede zwischen einer Radballmaschine und einem Straßenrad kennenlernen. Erste Fahrversuche auf den skurril anmutenden Vehikeln waren zunächst holprig, was Herr Fey am eigenen Leib erfahren musste. Aber bereits nach kurzer Zeit war man schon viel sicherer, so dass verschiedene Fahrübungen und sogar Wettrennen durchgeführt werden konnten. Selbst Vor-Übungen zum Schießen wurden gemeistert. Viele Fragen nach den Trainingszeiten für Anfänger, die in der Halle der Grundschule in Krofdorf-Gleiberg (Burgstraße 10, 35435 Wettenberg), donnerstags von 16 bis 17 Uhr trainieren, und das auch in den Ferien, wurden gestellt und beantwortet. Am Ende hatten alle viel Spaß, so dass das vorrangige Ziel erreicht wurde. Aufgrund der positiven Resonanz, ist eine Wiederholung des Projektes nicht ausgeschlossen.

Auf Grundschule folgte Projekt an Gesamtschule

Ebenso wie in der Grundschule Krofdorf-Gleiberg war das Echo eines parallel veranstalteten Projekts in der Gesamtschule Gleiberger Land durchweg positiv. Die Sportlehrerinnen Frau Weber und Frau Schmidt ermöglichten es, dass in einer fünften, sechsten und siebten Klasse die Sportart „Radball“ vorgestellt werden konnte. Bevor die Schüler sich selbst ausprobieren durften, staunten sie nicht schlecht, über die Demonstration eines Radsportlers, der zeigte, was Radbeherrschung heißt und welche akrobatischen Kunststücke auf diesem Sportgerät möglich sind. In der praktischen Erprobung war bemerkenswert, dass viele Schüler, die allesamt noch nie auf einem Radballrad gesessen hatten, auf Anhieb mit dem Rad gut oder sogar sehr gut zurecht kamen. Einigen konnte sogar echtes Talent bescheinigt werden.

Die Resonanz von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern war ausgesprochen gut. Weil alle Beteiligten viel Spaß hatten, ist deshalb eine weitere Zusammenarbeit bereits in Planung.

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Martin Wagner
Ressort Radball

Martin Wagner ist unser Experte und langjähriger Autor rund um das Radball-Geschehen in Mittelhessen.

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