Extreme Langstreckenfahrt in Krofdorf geplant

KROFDORF – Der Gießener Daniel Mauser startet am 6. Mai zu einer Langstreckenfahrt, die es in dieser Form in Mittelhessen noch nicht gegeben haben dürfte. Beim Triple Everesting in Krofdorf-Gleiberg möchte er 26.544 Höhenmeter am Stück fahren und dabei Spenden für den guten Zweck sammeln.

Eine rasante Abfahrt, eine besonders schöne Landschaft oder eine tolle Aussicht: Fahrradfahrende können wegen ganz unterschiedlicher Reize auf ihren Lieblingsstrecken in Schwärmen geraten. Wer den sportlichen Anspruch liebt, der hat womöglich auch Anstiege in der Favoritenliste.

Das Verhältnis von Daniel Mauser zu dem Anstieg im Krofdorfer Wohngebiet „Auf dem Falkenberg“ dürfte im wörtlichen Sinne der Gipfel der Begeisterung für eine Lieblingsstrecke auf dem Fahrrad sein. Der kurze und bis zu 14 Prozent steile Anstieg am Ortsrand von Krofdorf-Gleiberg dient Daniel Mauser so oft als Trainingsstrecke, wie wohl kein anderer Abschnitt in Mittelhessen. Mauser hat sich und seinen Lieblings-Anstieg schon zwei Mal auf die Probe gestellt – beim so genannten Everesting. Dabei gilt es, am Stück so viele Höhenmeter zu sammeln, wie der Mount Everest, der höchste Berg der Welt, hoch ist.

Höchstleistung im jährlichen Rhythmus

Im Mai 2020 hat der Gießener am Falkenberg 8.848 Höhenmeter am Stück mit dem Fahrrad eingefahren und damit das Everesting bestanden. Dafür fuhr er 186 Mal den Anstieg hoch, sammelte noch ein paar Höhenmeter als Zugabe und ließ zum Ende des erfolgreichen Everestings verlauten, dass auch noch ein paar Höhenmeter mehr möglich gewesen wären. Die zurückgelegten 130 Kilometer waren zugleich ein Beleg für die Besonderheit des Anstiegs am Falkenberg: Er bietet besonders viele Höhenmeter auf besonders kurzer Wegstrecke.

Im Mai 2021 setzte sich der Gießener Extremradsportler dann das Double Everesting, also 17.696 Höhenmeter, am Falkenberg zum Ziel. Mit 17.741 Höhenmetern in 28:54 Stunden, 261 Kilometern und einem Stundenmittel von 9,1 km/h gelang ihm auch diese doppelte Herausforderung.

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Rückblick: Mausers Everestings am Falkenberg

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Dreifach im dritten Jahr

Die Luft wird mit zunehmender Höhe dünner – das gilt auch für vordere Plätze in den Bestenlisten von Langstreckenfahrten am Berg. Auf der offiziellen Internetseite des Everestings sind die Namen und Fahrdaten derer gelistet, die diese Prüfung in einfacher oder doppelter Ausführung bestanden haben. Und es gibt dort eine Kategorie, in der Daniel Mauser noch nicht geführt wird: Das Triple Everesting. Das dreifache Everesting, also 26.544 Höhenmeter am Stück zu fahren, ist seine erklärte Härteprüfung für dieses Jahr. Wie in den beiden Jahren zuvor, hat er sich dafür den Monat Mai ausgesucht. Im Morgengrauen des 6. Mai soll es losgehen und im Laufe des 8. Mai, nach rund 560 Passagen des Falkenbergs und rund 388 zurückgelegten Kilometern, könnte das Triple-Everesting geschafft sein – wenn alles klappt.

Körperliche und mentale Herausforderung

Körperlich hat sich Daniel Mauser in den zurückliegenden Wochen und Monaten gut vorbereitet – mit Laufeinheiten im Anstieg zur Burg Gleiberg und mit unzähligen Fahrten auf dem Fahrrad – natürlich am Falkenberg. Von körperlichen Strapazen hört man Mauser aber nicht sprechen, wenn er von der Vorbereitung auf das Triple Everesting erzählt, das bisher nur 32 Menschen offiziell geschafft haben. Während seiner Langstreckenfahrten passiere sehr viel im Kopf, sagt der Gießener von den beiden früheren Everestings am Falkenberg und anderen, zuvor absolvierten Ausdauer-Herausforderungen. Es komme darauf an, ohne Erschöpfung, möglichst locker den Anstieg hoch zu fahren. Die zwei bereits bestandenen Everestings geben ihm dabei ebenso Sicherheit, wie beispielsweise eine optimierte Radtechnik und ein neues Rezept für die Ernährung in der Nacht.

Fahrt dient wohltätigem Zweck

Das einzige, was ihm das Unternehmen Triple Everesting vermasseln könnte, kann Daniel Mauser nicht vorbereiten: Das Wetter. Kurze Schauer wären ihm kein Hindernis, aber bei Dauerregen würde er die Jagd nach den 26.544 Höhenmetern am 6. Mai nicht beginnen. Ein Ausweichtermin sei aber nicht geplant – vielleicht ebenfalls von mentalem Vorteil. Und Daniel Mauser hat für einen zusätzlichen Ansporn gesorgt: Wie im Vorjahr wird seine Langstreckenfahrt von einem wohltätigen Zweck begleitet. Seine Fahrt sammelt diesmal Spenden zu Gunsten der Tour der Hoffnung. Dafür hat Mauser Kontakt zu Firmen aufgenommen und um Unterstützung gebeten. Außerdem hofft er wieder auf zahlreiche Zuschauende, die ihn während der Aktion an der Strecke besuchen, anfeuern und vielleicht auch etwas spenden, denn seine Fahrt solle neben dem persönlichen Erfolg am Ende auch für etwas nützlich sein, sagt Mauser.