Feucht-fröhliche Fahrt für 40. Tour der Hoffnung

GIESSEN/WÜRZBURG – Die Tour der Hoffnung hat ihre Jubiläumsfahrt absolviert. Zum 40. Mal ging es auf dreitägige Spenden-Radtour zu Gunsten krebskranker Kinder. Der Auftakt fand traditionell im Landkreis Gießen statt, mit sechs Stopps und einem feierlichen Abschluss, den Radsportnachrichten.com vor Ort verfolgte.

Es war keine unliebsame Überraschung sondern wurde Gewissheit, als sich Tage und Stunden zuvor mit den Wolken auf dem Regenradar auch die Vorzeichen für einen verregneten Auftakt der Tour der Hoffnung 2023 verdichteten. Die 160 Radfahrenden ließen sich die Spenden-Radtour und die gute Laune aber nicht nehmen, denn sie dient dem guten Zweck und sollte in diesem Jahr auch ein Jubiläum feiern.

Zum 40. Mal war die Tour der Hoffnung zugunsten krebskranker Kinder unterwegs. Traditionell findet der Auftakt am Geburtsort der Tour in Gießen statt, bevor die weiteren Etappen in andere Regionen führen. Von Ransbach-Baumbach nach Wiesbaden und von Aschaffenburg nach Würzburg ging es in diesem Jahr.



Fotostrecke: Auftakt der 40. Tour der Hoffnung im Landkreis Gießen.
Fotos: Stephan Dietel, Dieter Nuber (Instagram: @nuberdieter)


Traditioneller Auftakt im Landkreis Gießen

Doch bevor man von Mittelhessen in den Westerwald und über Südhessen nach Bayern fahren konnte, um unterwegs Spenden in Empfang zu nehmen, für die sich viele Gastgebende im Vorfeld angemeldet hatten, stand der Prolog im Landkreis Gießen auf dem Programm. Prolog könne man dieses erste Teilstück wegen seiner 78 Kilometer Länge nicht mehr nennen, sagte Tourleiter Karsten Koch bei der Vorstellung der Strecke vor einigen Wochen. In den vielen Jahren seiner Austragung, mit diesem Jahr bereits das 40. Mal, ist die Strecke des ersten Tages den acht Kilometern eines klassischen Prologs im Radsport schon lange entwachsen. Es gibt inzwischen eine lange Liste an fordernden Firmen, Gruppen und Einzelpersonen, die die Tour der Hoffnung und ihr Engagement für kranke Kinder unterstützen. So standen diesmal sechs Stopps an, an denen nicht nur von den Gastgebenden selbst, sondern auch von Firmen aus dem Umfeld der Stopps fleißig gespendet wurde.


YouTube-Video | 02:45 Minuten | 40. Tour der Hoffnung im Landkreis Gießen gestartet
Grafik: Jan Heilenz | Foto: Stephan Dietel | Bericht/Kamera/Schnitt: Stephan Dietel.
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00:00 Worum geht’s | 00:42 Johann Lafer | 01:14 Magdalena Neuner | 01:54 Laura Nolte.

Sechs Stopps zum Spendensammeln

Aus der Wagenhalle der Busse bei den Stadtwerken Gießen ging es um 9:30 Uhr über Lollar nach Fronhausen an der Lahn zur Firma Seidel GmbH. Vom folgenden Stopp bei Erletz Reisen in Staufenberg ging die Fahrt über den Daubringer Pass bei Alten-Buseck, wo Radspotnachrichten.com den Tross der Tour der Hoffnung 2023 für einen Video-Beitrag das erste Mal trafen. In Reiskirchen wurde bei der Volksbank Mittelhessen gestoppt und wenig später auch bei der Licher Brauerei in Lich und bei der neu hinzugekommenen Firma medDV in Fernwald-Steinbach. Seit der ersten Fahrt der Tour der Hoffnung ist auch die Möbelstadt Sommerlad in Gießen treuer Förderer für den guten Zweck, wie unser Video zeigt, und war damit auch bei der Jubiläumsfahrt zur 40. Austragung ein unverzichtbarer Stopp. Dann ging es erneut durch Gießen und nach einem Stopp bei C.R. Menges Immobilien vorbei an den Stadtwerken in Richtung Launsbach um dort im Nordpark Wettenberg das Tagesziel zu erreichen. Der CUBE Store Gießen von Delta-Bike Sports. das Ingenieurbüro Zick-Hessler und das Planungsbüro Fischer feierten hier trotz Dauerregen ein Willkommensfest für den guten Zweck und das Ende der ersten Radstrecke.

Großes Finale für erste Radstrecke im Nordpark Wettenberg

Was schon im Vorjahr bei Sonnenschein einem Fahrradfest gleichkam, beeindruckte diesmal durch die größte Anzahl an Spenden an diesem Tag. Selbst eine Schulklasse entschied sich, die Klassenkasse für den guten Zweck zu spenden und viele weitere Firmen, Gruppen und Einzelpersonen taten es ihnen gleich und spendeten zu Gunsten der Tour der Hoffnung und ihrem Engagement für krebskranke Kinder. 33.333 Euro kamen zudem durch den Tour-der-Hoffnung-Socialride zusammen, der vom 8. bis 16. Juli von Jedermann und -frau gefahren werden konnte. 

Tour der Hoffnung 2023 in Klingenberg
Beides begleitete die Tour der Hoffnung 2023: Dauerregen und immer wieder sehenswerte Aussichten, wie hier auf der Abschlussetappe von Aschaffenburg nach Würzburg beim Spenden-Stopp in Klingenberg. Foto: Dieter Deckenbach

Unliebsamer Begleiter und stolze Gesamt-Spendensumme

Einen unliebsamen Begleiter konnten sie auch auf den folgenden zwei Etappen nicht loswerden – nur manchmal etwas hinter sich lassen, aber nie ganz abhängen: Den Regen. So war die Tour der Hoffnung eine feucht-fröhliche Jubiläumsfahrt im wörtlichen Sinne, die so schnell niemand mehr vergisst. 1.244.430 Euro, die über alle drei Tage an Spenden eingefahren wurden, tun ein übriges dazu, in die Geschichte der Tour der Hoffnung und ihrer 40. Fahrt einzugehen.

Abschluss an unterstützter Kinderklinik

Dass es unterwegs so viel und lange regnete, war zwar eine bedauerliche Tatsache, die aber in den Schilderungen von Wolfgang Rinn, der den Web- und Social-Media-Auftritt der Tour der Hoffnung führt, keine trübende Rolle spielte. „Wir hatten auf dem ersten Teilstück der dritten Etappe bis Großwallstadt Regen was der Himmel hergab. Und nichts desto trotz, einen mega Empfang. Weiter nach Klingenberg und Regen über Regen. Und plötzlich ein Wetterwechsel“.

Im Autohaus Brass in Großheubach gab es dann auch eine Spende von Skoda Deutschland und die Verlängerung der Partnerschaft als Fuhrpark-Sponsor. In Wertheim wurde zum Altstadtfest eingefahren, was die Stimmung zusätzlich steigerte. 20.000 Euro für den guten Zweck kamen hier hinzu. Am Ende der letzten 40 Kilometer dieses Tages stand dann die Kinderklinik in Würzburg, die auch von der Tour der Hoffnung unterstützt wird und die damit einen emotionalen Abschluss der Tour der Hoffnung 2023 bot, berichtete Wolfgang Rinn.

Abschluss-Etappe der Tour der Hoffnung 2023
Wetterwende: Auf dem Weg zum Tagesziel in Würzburg gab es auch sonnige Abschnitte und die traditionellen grünen Trikots der Tour der Hoffnung kamen unter den Regenjacken zum Vorschein. Foto: Wolfgang Rinn

(Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Beitrag nach Veröffentlichung um weitere Informationen und ein Foto von der Abschluss-Etappe ergänzt.)

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Profilfoto Stephan Dietel Radsportnachrichten
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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