KROFDORF – Daniel Mauser hat mit 26.839 Höhenmetern am Stück am Sonntag (08.05.) ein Triple Everesting auf dem Rennrad geschafft. In zwei Fotostrecken und einem Video haben wir die Eindrücke des 398,3 Kilometer langen Aufstiegs, der 50,5 Stunden dauerte, festgehalten.
Es war sein drittes Everesting im Wohngebiet „Auf dem Falkenberg“ in drei Jahren. Doch das sollte nicht das eigentliche Triple sein, um das es Daniel Mauser seit Freitag (06.05.) in Krofdorf-Gleiberg ging. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, diesmal die dreifache Höhe des Mount Everest an einem Stück zu meistern und damit sich damit in eine Bestenliste einzutragen, die weltweit nur wenige Namen beinhaltet.
Fotostrecke: Daniel Mauser startete am Freitag (06.05.) um 5:45 Uhr das Projekt Triple Everesting. Nach rund 13 Stunden steckte ihm der erste Everest in den Beinen. Auf die erste Nacht folgte am Samstag um 13 Uhr bereits das zweite Gipfelglück. Fotos: Stephan Dietel, Matthias Steinberger
Ohne Schlaf auf neuen Wegen
Nach dem einfachen Everesting mit 8.848 Höhenmetern im Jahr 2020 und dem 17.696 Höhenmeter umfassenden Doppel im Jahr 2021 sollte das Triple jetzt eine echte Härteprüfung sein – denn das, was nach der Marke kam, war auch für Daniel Mauser vollkommen neu und ungewiss.
Vor allem das Thema Schlaf hätte beim erwarteten dreitägigen Aufstieg auf den Trohn des Everesting eine Rolle spielen können. Um 5:45 Uhr am Freitag (06.05.) begann die Expedition am Falkenberg. Die Höhenmeter des ersten Everestings nahm Mauser in der Durchfahrt und fast im Stillen mit. Nur Vater Kurt Mauser fiel dieser erste Meilenstein beim souveränen Aufstieg seines Sohnes auf. Zum zweifachen Everesting stand dann ein Spalier aus Zuschauenden und Unterstützenden am Streckenrand, das Mauser diese wichtige Marke in der Vorbeifahrt auch hörbar vor Augen führte. Oberhalb der 17.696 Höhenmetern war der Gießener dann auf neuen Wegen unterwegs – hin zum dreifachen Everesting.
„Gerade die ersten dreizehn, vierzehn Tausend (Höhenmeter, Anm. d. Red.) wenn man sich da erstmal durchwühlen muss, bis man wo hinkommt, wo’s dann wirklich drum geht. Und jetzt am Schluss, die letzten fünf, sechs Stunden, wo einem einfach die Augen zufallen wollen – das waren die schweren Zeiten.“
Daniel Mauser
Tagsüber wurde seine Fahrt von zahlreichen Besuchenden bewundert. Die Nächte waren dafür umso zäher. Nur der engste Kreis der Unterstützenden stand die ganze Nacht an der Strecke, oder begleitete ihn auf dem Fahrrad. Das sollte vor allem in der zweiten Nacht wichtig werden, denn Mauser hatte von den vier Stunden des in den Everesting-Regularien insgesamt erlaubten Schlafes noch keinen Gebrauch gemacht. So erwartete sein Team für die zweite Fahrt durch das Dunkel einen noch deutlicheren Tiefpunkt, als in der ersten Nacht. Vor allem zwischen zwei und drei Uhr sei es in den Nächten immer sehr schwer, wusste Mauser aus der Erfahrung früherer Langstreckenfahrten.
Fotostrecke: Daniel Mauser betrat am Samstag (07.05.) ab 13 Uhr neues Territorium. Während ihm ein Double bereits aus dem Vorjahr bekannt war erfolgte nun, nach einem weiteren Double, das lang ersehnte Triple. Fotos: Stephan Dietel
Bange Minuten
Gegen drei Uhr wurde es dann wie erwartet hart für Daniel Mauser. Ein Becher Cola, ein kleiner Schluck Kaffee und Musik aus dem Radio halfen scheinbar ganz gut durch das Tief, bei dem Wolfgang Rinn von der Tour der Hoffnung an seiner Seite war. Und doch gab es plötzlich bange Minuten am Falkenberg, als Rinn und Mauser nicht mehr vom Gipfel zurückkehrten und auch der Lichtkegel ihrer Lampen nicht mehr im gewohnten Rhythmus das Erreichen des Wendepunkts auf der Strecke erkennen ließ. Es blieb dunkel und still. Vater Kurt eilte zu Fuß nach oben, um nach dem Wohlergehen der beiden Verschollenen zu sehen. Die kamen kurz darauf wieder auf dem Fahrrad zum Basislager im unteren Teil des Anstiegs zurück und hatten eine unerwartete Nachricht für die Betreuenden am Streckenrand.
Countdown und Gipfelglück für Alle
Sie hätten eine tolle Idee zur Ablenkung gehabt und spontan auf dem Gipfel des Falkenbergs in der Radiosendung angerufen, die sie während der Fahrt gehört hatten, berichtete Rinn. In der ARD Popnacht konnten sie dann live vom Triple Everesting berichten und sich damit einen unterhaltsamen Höhepunkt im schwersten Moment der zweiten Nacht verschaffen. Und das Team der Betreuenden war nach den bangen Minuten ihres Fernbleibens froh, dass es ihnen gut ging. Froh war auch Mutter Ruth Mauser, als sie Runde um Runde eine von zehn weißen Schleifen abhängen konnte, die sie am Streckenrand befestigt hatte – der Countdown der letzten Runden war eingeläutet und wenig später machte sich nach 50,5 Stunden das Gipfelglück des erreichten Triple Everestings unter allen Anwesenden breit.
Weitere Informationen zu den Regeln des Everestings und die Bestenlisten findet ihr hier.
Bericht zur Rekordfahrt
Daniel Mauser macht Everest-Triple komplett
KROFDORF – Der 37-jährige Gießener Daniel Mauser hat am Sonntagmorgen (08.05.) das Triple Everesting geschafft, in das er am Freitag (06.05.) gestartet war. Mit der Höhe wuchs auch der Kampf gegen die Müdigkeit, doch das nahende Ziel und zahlreiche Unterstützende halfen, die Augen offen und den Willen Richtung Gipfel auf […]